Railway Empire 2 Review – schicker Eisenbahn Simulator mit Wirtschafts-Fokus im Test

Railway Empire 2 Review
schicker Eisenbahn Simulator mit Wirtschafts-Fokus im Test
Railway Empire 2 Review
schicker Eisenbahn Simulator mit Wirtschafts-Fokus im Test

Railway Empire 2 wird die schickeste Lok im Schuppen, aber macht sie auch genug Fahrt, um ihren Vorbildern Railroad Tycoon, Railroads und Ihren Vorgänger Railway Empire davonzufahren? Eisenbahn Wirtschaftssimulationen werden gerade nochmal sehr viel hübscher und attraktiver.

Jetzt bist Du am Zug! In diesem Railway Empire 2 Test / Review (Deutsch / German) zeige ich Dir alles Wissenswerte rund um die neue Eisenbahn Simulation mit schicker Unreal Grafik, viel Wirtschaftssimulation und Railroad Tycoon ähnlichem Gameplay, diesmal auch mit Coop Multiplayer. Railway Empire erscheint mit Release Date 25.05.203 für Playstation PS4 und PS5, XBox One sowie Series X und S und für PC auf Steam und im Epic Games Store.

English Version:

Dieser Beitrag ist hier als Text, aber auch als PodCast und als YouTube Video verfügbar. So kannst Du Dir aussuchen, wie Du ihn am liebsten genießen magst.

Railway Empire 2 Review Video

German Voice-Over, many subtitles

Railway Empire 2 Review 🚂🚃🚃 schicker Eisenbahn Simulator mit Wirtschafts-Fokus im Test

Railway Empire 2 Test als Podcast

Railway Empire 2 Review – Einleitung

Moin da draußen, Zap hier. In dieser Railway Empire 2 Review bekommst Du einen kleinen Einblick in das neue Eisenbahn Wirtschafts Simulations Spiel mit zahlreichen Zügen und schicker Grafik. Ich erzähl Dir wie es sich spielt, was alles drin ist und am Ende gibt es eine Wertung von mir. Aber vor allem möchte ich Dir alle Infos geben, damit Du für Dich selbst entscheiden kannst, ob das Spiel Dir Spaß machen könnte.

Railway Empire 2 wird von Gaming Minds Studios entwickelt und von Kalypso Media gepublisht. Bisher gibt es mit unter anderem Patrizier 4, Port Royale 3 und 4 und dem Vorgänger Railway Empire eine lange Liste an Spielen von diesem Studio, mit besonderem Schwerpunkt im Wirtschafts-Sim-Genre. Ich habe einen kostenlosen Test-Key erhalten, meinen Dank dafür. Dies sollte aber keinen Einfluss auf meine Bewertung haben, da ich alle Spiele immer mit dem Gedanken im Hinterkopf teste, wie würde ich mich fühlen, wenn ich den vollen Preis bezahlt hätte.

Railway Empire 2 erscheint mit Release Date für den 25. Mai 2023 auf Playstation 4 und 5, Xbox One, Series X und S sowie für PC auf Steam und im Epic Games Store. Eine Switch Version ist ebenfalls in Planung.**

Hintergrund – Die Vorbilder und Eisenbahn-Traditionen

Railway Empire 2 Review
Hintergrund - Die Vorbilder und Eisenbahn-Tradition
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Hintergrund – Die Vorbilder und Eisenbahn-Tradition

Bereits 1990 erschien Sid Meier’s Railroad Tycoon und es gab einige Nachfolger mit Teil 2 und 3 von anderen Entwicklern oder später Sid Meier’s Railroad. 2018 folgt in dieser Linie dann ein Versuch von Kalypso und Gaming Minds, diese alte Reihe mit Railway Empire neu zu beleben, und das gelang auch recht erfolgreich, denke ich.

Mit Railway Empire 2, ich werde es ab jetzt öfter RE2 nennen, wird diese Neuauflage jetzt nochmals modernisiert, zumindest in einigen Teilbereichen. Aber keine Sorge, das Flair der alten Titel ist immer noch enthalten und wer die Vorgänger kennt, wird sich im neuen Spiel genauso gut zurechtfinden. Aber es gibt so einige Details, die anders sind, und in fast allen Fällen ist das gut.


Spieltyp – historische Eisenbahn Wirtschaftssimulation

Railway Empire 2 Test
historische Eisenbahn Wirtschaftssim
Railway Empire 2 Test
historische Eisenbahn Wirtschaftssim

In RE2 leitet man ein Unternehmen in der Eisenbahn-Industrie. Meistens sind die Karten im Zeitraum zwischen 1800 und 1900 angesiedelt, es gibt also einen starken Fokus auf Dampfloks. Dabei zeigen diese Spiele die damalige technische Entwicklung und die Fortschritte auf, die unsere Zivilisation dank der Eisenbahn gemacht hat.

Wir legen Gleise, bauen Bahnhöfe, kaufen Lokomotiven und richten Fahrpläne ein. Unsere Züge fahren die Strecken dann ab und verdienen dadurch Geld, das wir dann in mehr Gleise und mehr Loks investieren können. Soweit so simpel. Aber der Teufel steckt im Detail. Je komplexer unsere Gleissysteme werden, desto öfter bekommen wir Probleme durch Zugpannen, Staus, Mangel an Waren oder sogar durch Anschläge und Sabotage unserer Konkurrenten.

Die Städte, die wir anfahren, haben Bedürfnisse, die wir erfüllen können, und wenn genug Waren und neue Leute in eine Stadt gebracht werden, dann wachsen die Städte auch. Genauso können wir in die vorhandenen Industriebetriebe investieren, sie ausbauen oder sogar ganz neue errichten. So werden aus kleinen 100 Leute Siedlungen im Nirgendwo im Laufe der Jahre durch unsere Hilfe vielleicht riesige Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern.

Aber fast immer haben wir einen Vorgesetzten, der uns Aufgaben stellt, die wir in einer gewissen Zeit erledigen müssen. Baue Stadt A auf Größe X aus, liefere Ware Y nach Stadt B, und sorge dafür, dass die Konkurrenz uns nicht den Bach runtergehen lässt, sondern eher umgekehrt. Durch Aktienhandel können wir die sogar noch aufkaufen.

Ein wichtiger Teil ist auch, oft unerschlossene Gebiete in unser Eisenbahn-Netz zu integrieren und so ganz Europa oder die USA mit unserem Streckennetz zu überziehen. Wir können an bestimmten Stellen sogar komplett neue Siedlungen gründen und ganz neue Städte aus dem Erdboden wachsen lassen.

Dabei haben wir historisch weitestgehend korrekte Loks im Angebot. Echte Eisenbahn-Fans werden hier also bei den 30 Modellen wie Grasshopper, John Bull, Derwent oder Tysson Ten-Wheeler auf bekannte Namen stoßen.

Kampagne und Szenarien

Railway Empire 2 Review
Kampagne und Szenarien
Railway Empire 2 Review
Kampagne und Szenarien

RE2 kommt mit 5 Kampagnen-Leveln. Das klingt erstmal wenig, aber diese Level haben es echt in sich. Rein von der Spielzeit her, sind die Level circa drei bis fünfmal so umfangreich wie die vergleichbaren Level aus der Kampagne des ersten Teils.

Wo damals oft nur 3 Abschnitte für Bronze, Silber, Gold vorhanden waren, gibt es jetzt teilweise 5 oder 6 Abschnitte mit manchmal 4-5 Unterzielen und weiteren optionalen Zielen. Es kommt also vor, dass man zum Abschluss eines Levels 20 oder mehr einzelne Ziele erreichen muss. Und dabei hat man auch die Anforderungen dieser Ziele nicht unbedingt auf die leichte Schulter genommen.

Spätestens ab Kampagnen-Level drei wird es nämlich richtig knapp mit den Zeitbegrenzungen und Anforderungen. Dort habe ich bereits allein ca. 10 Stunden investiert, und konnte den Level noch nicht knacken, weil die Zeitlimits und die vielen unterschiedlichen Forderungen derart heftig waren. Und es gibt keinen Schwierigkeitsgrad-Regler dafür.

Ich habe es also in meinen mehr als 50 Stunden in Beta-Versionen und im Test bisher nicht geschafft, die Level 4 und 5 freizuschalten. Und eigentlich dachte ich, dass ich einiges an Erfahrung mit Wirtschaftsgames allgemein und mit Railroad Tycoon und Railway Empire im Besonderen hätte.

Aber ich werde weiter daran kämpfen, optimieren und nicht aufgeben. Hier kann ich also Langzeit-Anforderung versprechen, wenn es nicht irgendwann frustrierend wird. Ich vermute allerdings, dass nicht jeder die Kampagne mal eben so durchspielen können wird.

Dazu kommen insgesamt 14 Szenario-Karten, die über Nordamerika und Europa verteilt sind. Davon sind auch welche durch die Kampagnen-Missionen geblockt. Aber zumindest nach Abschluss von Level 2, hat man 13 der 14 Karten zur Verfügung.

In den Szenarien kann man sich den Charakter frei aussuchen, aber die Vorgaben über Schwierigkeitsgrad, Startkapital, Kosten, Konkurrenten, etc. sind fest vorgegeben. Und sowohl in der Kampagne wie in den Szenarien lockt eine Highscore-Liste für jede Map als Herausforderung.

Daneben gibt es einen „Freies Spiel“-Modus, indem man dann alles so einstellen darf, wie man das gern hätte. Und auch ein Modellbau-Modus ist vorhanden. Dort kann man ohne Geld, Konkurrenz und Aufgaben einfach nur so vor sich hinbauen. Einem endlos riesigen Eisenbahn-Diorama steht dann nichts mehr im Wege.

Gameplay – Simulation – Züge, Forschung, Städte

Railway Empire 2 Simulation
Gameplay Züge, Forschung, Städte
Railway Empire 2 Simulation
Gameplay Züge, Forschung, Städte

Railway Empire bietet wie der Vorgänger einen sehr umfangreichen Technik-Forschungsbaum. Über den Verlauf von 100 Jahren gibt es in einzelnen 10 Jahresabschnitten jeweils 25-30 einzelne Forschungen, die wir freischalten können. Wir bekommen jeden Monat Innovationspunkte und können diese verwenden, um nach und nach knapp 300 einzelne Innovationen zu erforschen.

Manche brauchen wir um Loks freizuschalten, aber die meisten geben im Endeffekt passive Boni, wie geringerer Betriebsmittel-Verbrauch, schnellere Abfertigung von Zügen, Geschwindigkeitsvorteile, Kostensenkungen, etc. Und viele sind auch mehrfach vorhanden und können dann zu immer höheren Bonus-Werten gestapelt werden.


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Gameplay – Was ist neu und was ist besser in Railway Empire 2?

Railway Empire 2 Review
Was ist neu und was ist besser
Railway Empire 2 Review
Was ist neu und was ist besser

RE2 ist natürlich um einiges moderner, aber trotzdem ist es immer noch sehr ähnlich wie der mittlerweile 5 Jahre alte Vorgänger oder sein 30 Jahre altes Ur-Vorbild. Das ist einerseits toll für Fans der alten Serien, aber andererseits sehe ich da auch ein Problem, denn sehr viel Innovation ist in den mittlerweile über 30 Jahren nicht passiert.

Es gibt zwar schickere 3D Grafik, es wurden auch ein paar kleine neue Features eingebaut, der Gleisbau vereinfacht und logischer aufgebaut. Aber die meisten Dinge laufen noch genauso ab wie damals. Selbst viele der Menüs sehen fast identisch aus. Und die Bedienung fühlt sich noch wie damals an, obwohl es heutzutage sicher sehr viel bequemer und übersichtlicher gehen würde.

Neu ist die Möglichkeit, bis zu 8-spurige Bahnhöfe zu bauen. Oft ist es aber leider sinnlos Gleis-Stränge 4-spurig oder gar noch breiter anzulegen. Zumindest, wenn man die Streckenplanung der Automatik überlässt. Denn die automatische Zugplanung kann zwar mit den Kopfbahnhöfen die Last am Bahnhof auf die vorhandenen Bahnsteige verteilen. Aber auf parallelen Gleisen die Züge zu verteilen, um Staus und Überlastungen zu vermeiden, das bekommt sie nicht hin.

Hier hilft dann nur manuelles Planen der Routen und das Platzieren von Wegpunkten auf bestimmten Gleisen, sodass Route A immer links und Route B immer rechts lang fährt. Das Spiel kann das also, aber bedauerlicherweise nicht automatisch.

Aber kommen wir zu den kleinen Detail-Änderungen, die am Ende Railway Empire 2 doch zu einem bemerkbaren Fortschritt bringen. So gibt es gute Verbesserung beim grundlegendsten aller Elemente in einer Eisenbahn-Simulation, nämlich dem Bau von Gleisen und Bahnhöfen. Das beginnt erstmal mit den Kopfbahnhöfen und den automatischen Signalen. Dies war in RE Teil 1 noch sehr viel unbequemer und oft auch unlogischer.

Hier gibt es jetzt ein gutes System, vorausgesetzt, man denkt daran, nicht nur Kopfbahnhöfe zu bauen, sondern auch Richtungsvorgaben für die einzelnen Gleise zu machen. Denn, ohne dass wir den Gleisen eine Richtung definieren, funktionieren keine Signale. Und wenn man eins von beiden oder gar beides vergisst, fahren die Züge in diesem Bereich fast gar nicht, ohne dass man großartig darüber Warnungen bekommen würde. Aber trotzdem ist dies ein großer Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger.

Dann ist der Gleisbau an sich in weiten Teilen sehr viel komfortabler geworden. Man kann über einzelne Wegpunkte die Gleisplanung beginnen und dann diese Punkte sowohl auf der Ebene bewegen als auch über Mouseover mit Shift+Mausrad die Höhe ändern. So werden auch vollautomatisch Tunnel und Brücken erzeugt oder vermieden. Man kann sich ein Höhengitter einblenden lassen, was es dann recht einfach möglich macht, Berge zu umfahren, anstatt teure Tunnel zu bauen.

Ganz nebenbei bemerkt, der Modus für das Höhenraster erzeugt eine Art Bleistift-Zeichnungs-Effekt auch in den Städten, das sieht extrem gut aus. So habe ich diesen Modus manchmal einfach nur aktiviert, um die nette Optik anzuschauen.

Wenn man ein Gleis von einem Bahnhof zu einem anderen gebaut hat, bietet das Spiel an, mit einem Klick sofort ein Parallelgleis zu errichten, auch mehrfach bei Bedarf. Leider gibt es diese Funktion nicht für Teilstrecken und nur im allerersten Moment. Wenn man später nochmal probiert, meldet sich diese bequeme Hilfs-Funktion ungünstigerweise nicht erneut und man muss dann von Hand bauen.

Allerdings gibt es eine praktische Snap-Funktion für die Wegpunkte, die es ermöglicht ein neues Gleis an ein bestehendes „anzukuscheln“, sodass sie parallel verlaufen. Auch das macht den Gleisbau viel einfacher.

Hier hat sich wirklich einiges getan in Sachen Bedienkomfort und leichterer Gleisbau, das muss ich wirklich lobend erwähnen. Auch die neue Umsetzung der Lager hat einige Vorteile, weil diese jetzt in den Bahnhof integriert werden und man so relativ leicht Warenverteilungen über mehrere Bahnhöfe und Städte erreichen kann. Allerdings finde ich die Begrenzung auf sechs Waren etwas knapp. Aber wenn es zu viele Lagerplätze wären, würde es vermutlich auch irgendwann langweilig.

Leider verbraucht dieses Lagerhaus einen Bauplatz im Bahnhof und diese wurden auf zwei begrenzt. Das finde ich sehr unschön, so habe ich meistens im Bahnhof ein Lager und eine Wartungseinrichtung gebaut, und Restaurant, Postzentrum, etc. blieben absolute Raritäten. Warum man diesen Weg eingeschlagen hat, ist mir unverständlich. Man kann zwei Bahnhöfe pro Stadt errichten, aber dies finde ich eher umständlich. Ich würde eine „Alles in einem Bahnhof“-Möglichkeit vorziehen.

Hatte ich schon erwähnt, dass Railway Empire 2 für jede Karte und Mission eine Highscore-Liste anbietet, die sich übers Netz synchronisiert? Das ist eigentlich ein ganz cooles Feature, so kann man sehen, wo man im Vergleich zu anderen Spielern steht. Daraus könnte sich für manchen wohl auch die Motivation ergeben, einige Karten öfter mal zu spielen, nur um in der Liste nach oben zu rutschen.

Multiplayer Coop

Railway Empire 2 Multiplayer Coop
Railway Empire 2 Multiplayer Coop

Railway Empire 2 bietet einen Multiplayer-Modus. Dabei kann man alle Level, Maps und Szenarien im Coop-Multiplayer spielen. Man kann also gemeinsam die gleiche Firma leiten und zusammen bauen. Das ist ein sehr schönes Feature, das ich aber leider bisher nicht testen konnte, weil ich nur einen Key hatte. Insgesamt sollen bis zu vier Spieler pro Karte möglich sein.

So kann man in jedes Spiel jederzeit andere Spieler einladen. Du kannst also nicht nur zu jedem Zeitpunkt ein Singleplayer-Spiel in ein Multiplayer-Spiel umwandeln, sondern man kann auch ein Multiplayer danach allein weiterspielen, falls die Mitspieler keine Lust mehr haben sollten. Und falls man mal irgendwie Probleme in einer Karte hat, kann man seine Freunde zur Hilfe holen, und gemeinsam über die Probleme grübeln und fachsimpeln.

In der Theorie hört sich das sehr vielversprechend an, vorausgesetzt Ihr kennt jemanden, der Eure Faszination für Eisenbahnen teilt. Technisch hat man hier auch an Crossplay gedacht. Es ist also wohl egal, ob Euere Freunde und Freundinnen auf PC, Playstation oder XBox zocken, alle sind gleichwertig in der Lage miteinander zu spielen.

Technik, Grafik, Sound, Engine, Texte, Übersetzung

Railway Empire 2 Gameplay
Technik, Grafik, Sound, Engine, Texte, Übersetzung
Railway Empire 2 Gameplay
Technik, Grafik, Sound, Engine, Texte, Übersetzung

Technisch basiert RE2 auf der Unreal Engine 4. Hier konnten die Entwickler daher bei der Grafik aus dem Vollen schöpfen und das haben sie oft auch getan. RE2 ist eine der hübschesten Wirtschaftssimulationen, die ich bisher spielen durfte.

Der Detailgrad ist enorm und es macht Spaß, mit der freirotierbaren Kamera durch die Landschaft zu schauen, auf kleine Details herunterzuzoomen oder ganz weit rauszuzoomen, um den vollen Überblick wie auf einer Landkarte zu haben. Und weil es sich natürlich anbietet, kann man mit den Zügen auch mitfahren und so die schöne Gegend auch als Bahnfahrer genießen.

Technisch ist RE2 absolut stabil. In meinen mehr als 50 Stunden Testzeitraum in der Beta und jetzt mit der Release-Version ist es nicht ein einziges Mal abgestürzt und die Anzahl der Bugs, die ich gesehen habe, kann ich an zwei Händen abzählen. Dann habe ich sie gemeldet und die meisten Fehler wurden bereits gefixt.

Die Soundkulisse ist dummerweise für ein Spiel in dieser Preisklasse eher mangelhaft. Es gibt zwar allerlei Geräusche, die aber meistens nur abgespielt werden, wenn man mit der Kamera weit reinzoomt, aber das ist alles andere als abwechslungsreich. Besonders nervig sind die Pfeiffengeräusche und das Gequietsche der Züge.

Klar gehören diese Geräusche bei einem Eisenbahn-Spiel dazu. Aber da es nur wenige davon gibt und diese auch recht laut sind, geht das leider eher in die Richtung nervig, anstelle von Ambiente. Mit mehr unterschiedlichen Samples und einem Mix aus etwas angenehmeren Umgebungsgeräuschen und weniger Gequietsche und Gepfeife wäre dies für mich schöner.

Die Texte sind in 12 Sprachen verfügbar. Mindestens in Deutsch und Englisch sind diese hochwertig geschrieben, die anderen Sprachen verstehe ich leider nicht. Sprachausgabe ist eher selten und begrenzt auf Missionsziele und Kommentare der Vorgesetzten und Gegner, aber wenn sie kommen, dann geht das ganz okay. Nur die Ansagen der KI-Gegner können manchmal etwas nerven. Man kann die Häufigkeit einstellen, aber auch bei niedrigster Stufe, kommt das doch arg wiederholend und oft.

Wie gut läuft Railway Empire 2 auf dem Steamdeck?

Railway Empire 2 Test
Wie gut läuft Railway Empire 2 auf dem Steam Deck?
Railway Empire 2 Test
Wie gut läuft Railway Empire 2 auf dem Steam Deck?

Bisher gibt es jetzt vor Release noch kein Rating für die Spielbarkeit auf dem Deck. Rein von der Performance her funktioniert es gut. Die Menüs waren zwar klein, aber immer noch gut lesbar. Grundlegend sollte einer grünen Wertung fürs Steam Deck also nichts im Wege stehen.

Was mich allerdings stark gestört hat, war, dass es anscheinend keine Simulation von Maus und Keyboard fürs Steamdeck gab, sondern man gezwungenermaßen mit der Gamepad-Variante der Steuerung vorliebnehmen muss. Dies war für mich als PC Spieler arg ungewohnt und umständlich zu bedienen. Aber irgendwie kommt Ihr Konsolenspieler ja damit auch zurecht. Nur mir hat es mit dieser für mich ungewohnten Steuerung wenig Spaß gemacht.


Railway Empire 2 Test – Meinung und Fazit

Railway Empire 2 
Wertung mit Zahlen - 84 Prozent
Railway Empire 2
Wertung mit Zahlen – 84 Prozent

Das Spiel hat immer noch ein paar kleine Bugs, die manchmal nerven. Warum zum Beispiel fährt ein Zug an einem teuren Wartungsposten vorbei, um dann 100 m weiter eine Panne zu bekommen, wegen zu wenig Wartung? Warum bekomme ich das „10 Millionen am Aktienmarkt investiert“-Achievement bei Steam, wenn ich gerade mal eine Million investiert habe? Und natürlich folgt das 100 Mio. Achievement bei der 10-Mio.-Marke. Nur ein paar kleine Beispiele. Aber gravierend ist davon nichts wirklich.

Auch das Städtewachstum ist teilweise nicht sehr logisch. In der Kampagne hatte ich die Aufgabe, eine bestimmte Region wachsen zu lassen. Es fehlten nur 12500 Einwohner, das geht normalerweise bei einer gut versorgten Stadt recht schnell nach oben. Also habe ich ungefähr 15 Züge mit Waren in die Region geschickt und dafür gesorgt, dass die Bedürfnisse der Städte weitestgehend erfüllt werden.

Allerdings ist die Berechnung dafür etwas merkwürdig und dann führt dies dazu, dass die Stadt nur zu 58,3 % versorgt war, und da ist es nicht möglich, dass auch nur eine einzige Person in diese Stadt zieht. Auch wenn hunderte Reisende jede Woche dort ankommen. Niemand bleibt, weil die Versorgung unter diesem Schwellwert liegt. Aber wenn man irgendwann 60 oder 61 % erreicht, dann ziehen plötzlich hunderte oder tausende Leute in die Stadt pro Woche. Hier wären fließende Werte besser als solche harten Grenzwerte, denke ich.

Was mich recht stark stört, sind die oft langen Wartezeiten. Ich weiß, das ist relativ normal in Wirtschaftsgames, dass man manchmal warten muss, um ein neues Gebäude zu kaufen oder einen neuen Mitarbeiter einzustellen. Bei Railway Empire 2 ist es mir aber irgendwie nochmal extrem mehr aufgefallen, dass ich permanent am Warten bin. Ich baue am Anfang ein paar Strecken, installiere ein paar Züge, und irgendwann ist die Kasse leer. Dann überlege ich mir die nächste Strecke, plane deren Verlauf, etc. Aber bis ich die bauen kann, dauert es ewig. Also warte ich, und warte, bis langsam Geld in die Kasse kommt.

Irgendwo ist da ein Knick im Balancing, was den Spielspaß leider etwas mindert. Nicht falsch verstehen, es ist nicht so, dass dadurch RE2 keinen Spaß machen würde. Aber manchmal hatte ich das Gefühl, ich hätte gern 1-2 mehr Tempo-Stufen, oder ich sollte irgendwie ein Spiel nebenbei spielen, um die Wartezeiten zu überbrücken.

Kommen wir zum Thema „Innovation“ im Genre. Fast alles, was das Eisenbahn-Wirtschafts-Sim Genre prägt, hat Sid Meier’s Railroad Tycoon bereits in der ersten Auflage von 1990 gemacht. Und klar ist, ein solch starkes und imposantes Vorbild will geehrt werden, und die Fans würden schimpfen und jammern, wenn sich RE2 stark anders anfühlen würde.

Aber trotzdem empfinde ich, dass neben Grafikverschönerungen und stark verbessertem Gleisbau irgendwo noch eine Menge Platz gewesen wäre, für ein paar mehr neue Features und etwas Überraschung im Gameplay. Irgendwie könnte es oft noch etwas innovativer sein, mehr neue Ideen mitbringen, die Abwechslung in das allzu vertraute Gameplay bringen würden. Insgesamt, denke ich, vertut Gaming Minds hier einige Chancen, das Genre auf eine neue Stufe zu heben.

Natürlich ist das schon irgendwie Meckern auf hohem Niveau. Fakt ist, RE2 ist technisch nahezu perfekt, läuft stabil, bietet zahlreiche Herausforderungen, die den Kopf zum Denken bringen. Durch manchmal echt knackige Aufgaben mit engen Zeitvorgaben, wird es eventuell hier und da sogar etwas sehr schwer.

Aber für alle Fans des Genres, die gern Züge durch die Gegend schicken, um damit zu wirtschaften und ein immer größeres Eisenbahn-Imperium aufzubauen, hakt RE2 eigentlich alle Checkboxen ab. Es lässt nicht viele Wünsche offen und transferiert das Eisenbahn-Tycoon Genre in eine neue Generation, die sich nicht hinter ihren Vorgängern zu verstecken braucht.

Das Spiel bietet viele kleine Verbesserungen und positive Punkte, die ich bereits im Abschnitt „Was ist neu“ weiter vorne angesprochen habe, besonders im Gleisbau. Auch wenn ich durch Warten und manches Scheitern hier und da geflucht habe oder frustriert war. RE2 hat mich immer wieder motiviert neu anzufangen, und die Herausforderung noch mal neu anzunehmen. Das ist ein sehr gutes Zeichen für Dauermotivation, denke ich.

Damit komme ich als Fazit zum Schluss, Railway Empire 2 bietet ein tolles Gesamtpaket und sehr viel Spielspaß und Langzeitmotivation für Wirtschaftstüftler und Eisenbahn-Fans. Über den Preis von 50 € oder $ kann man wohl nicht viel Negatives sagen. Dafür bekommt man locker 100 Stunden Spielspaß geboten und mit Multiplayer-Optionen, vielleicht sogar noch mehr.

Als Ausblick in die Zukunft steht auf meiner Wunschliste, dass es auch noch einen Map-Editor oder Zufallskarten geben sollte, das wäre eine tolle Erweiterung. Und irgendwie wären eine oder zwei weitere Geschwindigkeitsstufen toll, um die Wartezeiten zu reduzieren.

Ansonsten bin ich mir sicher, dass es wieder zahlreiche der üblichen Kontinent-DLCs geben wird, mit neuen Karten und Mission. Das sehe ich zwar irgendwie mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber immerhin ist garantiert, dass einiges an Inhalten noch nachkommen wird.

Railway Empire 2 Review – Wertung

Für einen Preis von 50 € oder $ bietet Railway Empire 2 das volle Paket an Eisenbahn-Industrie und Wirtschafts-Herausforderung. Alles wird in moderner Grafik präsentiert und mit optimiertem Gleisbau gewürzt. Dafür möchte ich RE2 eine Grundbewertung von 84 % geben.

Da es eigentlich alles so abliefert wie erwartet und gewünscht, aber auch nicht viel besonders herausragend macht, gibt es keine Abzüge, aber auch keine Bonuspunkte diesmal. Womit die 84 % auch zur Endbewertung in diesem Railway Empire 2 Review werden.

Railway Empire 2 Review
Wertung mit Zahlen - 84 Prozent
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Wertung mit Zahlen – 84 Prozent

Railway Empire 2

Zap von https://zapzockt.de

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Railway Empire 2 wird die schickeste Lok im Schuppen, aber macht sie auch genug Fahrt, um ihren Vorbildern Railroad Tycoon, Railroads und Ihren Vorgänger Railway Empire davonzufahren? Eisenbahn Wirtschaftssimulationen werden gerade nochmal sehr viel hübscher und attraktiver.

Jetzt bist Du am Zug! In diesem Railway Empire 2 Test / Review (Deutsch / German) zeige ich Dir alles Wissenswerte rund um die neue Eisenbahn Simulation mit schicker Unreal Grafik, viel Wirtschaftssimulation und Railroad Tycoon ähnlichem Gameplay, diesmal auch mit Coop Multiplayer. Railway Empire erscheint mit Release Date 25.05.203 für Playstation PS4 und PS5, XBox One sowie Series X und S und für PC auf Steam und im Epic Games Store.
Eisenbahn – Simulation
Wirtschaftssimulation
Grafik
Sound
Treue zum Genre
Historische Genauigkeit
Umfang des Spiels
Zustand des Spiels
Spaß pro Preis Ratio

Wertung

Für einen Preis von 50 € oder $ bietet Railway Empire 2 das volle Paket an Eisenbahn-Industrie und Wirtschafts-Herausforderung. Alles wird in moderner Grafik präsentiert und mit optimiertem Gleisbau gewürzt. Dafür möchte ich RE2 eine Grundbewertung von 84 % geben.

Da es eigentlich alles so abliefert wie erwartet und gewünscht, aber auch nicht viel besonders herausragend macht, gibt es keine Abzüge, aber auch keine Bonuspunkte diesmal. Womit die 84 % auch zur Endbewertung in diesem Railway Empire 2 Review werden.

4.2

Outro

Magst Du gern knifflige Wirtschafts-Simulationen und Dampfloks? Oder bietet Dir das alles nicht genug Innovation und lange Wartezeiten hören sich für Dich auch nicht toll an? Schreib mir gern Deine Meinung in die Kommentare oder im Community Discord.

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Railway Empire 2 Playstation Store

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Über Zap "Dirk", Autor von ZapZockt.de

Dirk "Zap" von ZapZockt.de,
40+ Gamer, zockt seit 1980 vor allem Strategie-Titel, MMOs und Rollenspiele. Schreibt Game Reviews, Gaming News und auch mal über Technik, Hardware und YouTube. Ansonsten Dosenöffner für die Katzenkönigin Tessa, Einzelhändler, PC-Freak, "Der, der Dir den Druckertreiber installiert"

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