Anthem Deutsch Demo Review – Typisches Bioware Spiel ? Rollenspiel ?
Zap zockt Anthem – Ein Anthem Deutsch Demo Review – Ich hab die Anthem VIP Demo (Deutsch / German) angespielt & als Fan von Bioware Rollenspielen seit Baldur’s Gate stellen sich mir die Fragen: Ist Anthem ein typisches Bioware Spiel ? Ist Anthem ein Rollenspiel oder ein Loot Shooter? Anthem Kaufen oder nicht?
Mit über 15 Jahren Erfahrung in MMOs und mit Bioware Spielen, gebe ich Dir meine Einschätzung und die Informationen, die momentan zum Spiel bekannt sind.
Dieser Beitrag ist aus eine Script zu einem meinem YouTube Videos entstanden, so kannst Du Dir aussuchen, ob Du ihn als Video anschauen, als Podcast hören oder lesen möchtest.
► Video:
► PodCast:
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► intro
Moin Moin, hier ist der Zap. Bioware bringt ihr neues Spiel Anthem im Februar heraus und dieses Wochenende war es in der VIP Demo für Vorbesteller spielbar. In den Ankündigungen war die Rede davon, dass Anthem kein typisches Bioware Spiel sein soll, aber bioware typische Singleplayer Erfahrung enthält. Da ich ein Bioware Fan seit Baldur’s Gate 1 bin und fast alle Bioware Titel seit damals sehr gern gespielt habe, war es für mich eigentlich gar keine Frage, ob ich mir Anthem holen werde. Ob das eine gute Entscheidung war, oder nicht, dazu möchte ich in diesem Video einiges berichten und Dir ein paar Infos an die Hand geben, um für dich selbst zu entscheiden, ob Anthem vielleicht etwas für dich ist oder du besser darauf verzichten solltest.
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► Anthem – Vorab Informationen
Anthem ist also ein neues Spiel von Bioware. Bioware ist bekannt für epische Rollenspiel Serien, wie unter anderem Baldur’s Gate, Neverwinter Nights, Dragon Age, Jade Empire, Star Wars Knights of the Old Republic, das MMORPG Star Wars the Old Republic und vor allem natürlich die Mass Effect Reihe. Ich fand eigentlich alle Bioware Spiele bis auf ganz wenige Ausnahmen ziemlich gut, selbst die vielgescholtenen letzten Spiele wie Dragon Age Inquisition oder auch Mass Effect Andromeda. Letzteres hat mich weit über hundert Stunden gefesselt und ich hatte eine Menge Spaß beim kompletten durchspielen. Eine 73 Folgen lange Let’s Play Reihe hier im Kanal zeugt davon.
Nun wurde im Vorfeld gesagt, dass Anthem kein typisches Bioware Spiel sein soll, aber eine typische Bioware Singleplayer Erfahrung. Also könnte man hier ein Multiplayer Rollenspiel mit epischer Geschichte erwarten. Ich habe mich deshalb sehr für Anthem interessiert. Es wurde zwar angesagt, dass es mehr actionlastig sein soll, und viele haben es bereits mit Bungies Destiny und Ubisofts Division 2 verglichen. 2 Spiele, die ich nun nicht gespielt habe bisher, daher fehlt mir da der persönliche Vergleich. Aber ich hatte irgendwie im Hinterkopf die Hoffnung, dass es vielleicht wie eine Art Andromeda mit Multiplayer werden könnte.
Die hier angeteste VIP Demo zeigt nur Teile des Spiels, das wurde vorab klar kommuniziert. So startet man mit Level10 und kann nur bis 15 leveln und es soll einen beschleunigten Spielablauf zeigen, ich vermute hier ist von höheren Ehrfahrungspunkten und mehr Loot die Rede. Auch die Auswahl der Maps ist extrem begrenzt. Über den Umfang des SPiels, die zu erwartende Spielzeit etc kann ich also keine Aussagen treffen und dies nicht mit in meine Bewertung einfließen lassen.
► Anthem – ein erster Eindruck ?
Da ich also ein Rollenspiel mit Action-Elementen erwartete, schließlich sollte es ja „typisches Bioware“ nur mit shared World sein, war ich auch erstmal erfreut, dass ich in einer Stadt aufgetaucht bin, wo ich relativ frei herumlaufen konnte. Ok, ich kann nicht hüpfen, ich kann nicht sprinten, ich kann meine Figur nicht sehen bis auf seine Hände, aber das wird bestimmt noch besser.
Das Setting wirkte irgendwie wie ein Mix aus Mittelalter-Stadt mit Star Wars und Sci-Fi Elementen. Und klar ist, die Grafik sieht für den ersten Eindruck sehr großartig aus. Die Besichtigung der Stadt wurde aber schon recht schnell gebremst, denn an vielen Türen, NPCs und Gegenständen in der VIP Demo steht sofort „In der DEMO nicht verfügbar“ dran. Also gibt es hier vermutlich sehr, sehr viel mehr zu entdecken, aber das erst ab dem nächsten Monat. Wie Tief die Geschichte im endgültigen Spiel gehen wird, kann man also so nicht abschliessend beurteilen.
Die Geschichte schickt mich dann recht schnell und direkt los, in meinen Javelin einzusteigen. Da wird nicht viel Zeit mit Einleitung und Erzählung von Vorgeschichten vergeudet. Ein Javelin ist ein Exo-Suit Kampfanzug. Man könnte es mit der Fallout Power Armor vergleichen, Ironman’s Anzug oder ähnlichen halb-roboterisierten Kampfgeräten zum reinklettern. Die Stadt ist dabei für jeden Spieler sein persönliches Gebiet, andere Spieler sieht man dort also nicht, nur NPCs.
Das Spiel bietet mir an, mit bis zu 3 anderen Spielern gemeinsam auf die Questmission zu gehen. Ich hatte 2 Freunde dabei, wir hatten also eine Party aus drei und durch die Option „Privat“ brauchten wir auch keine zufälligen anderen Spieler mitnehmen und konnten gleich loslegen. Meine Freunde konnte ich übrigends vorweg in der Stadt nicht treffen. Wir mussten unsere Gruppe über ein futuristisch gestaltetes aber ansonsten etwas umständlich zu bedienendes Interface zusammenbauen.
Über dann folgende Login-Probleme, Disconnects, ewig lange Wartezeiten und komplettes Offline sein der Server am ersten Beta Abend rede ich mal nicht so ausführlich. Wer sich mit Online Spielen auskennt erwartet sowas, das gibt es in fast jedem Spiel zu Beginn.
In der Außen-Welt angekommen macht man sich dann erstmal mit der Steuerung des Exo Suite vertraut. Hüpfen, schweben, Fliegen, laufen, rennen, alles nach kurzer Zeit einigermaßen gut zu steuern, auch mit Maus und Tastatur am PC. Ich würde eventuell empfehlen, die Mausempfindlichkeit etwas runter zu nehmen, dann fliegt man weniger oft gegen Hindernisse. Die Geschichte zeigt einem dann einen Wegmarker an, am Wegmarker angekommen, taucht ein neuer auf.
► Anthem – Leveldesign
Die Welt ist nicht linear als Schlauch aufgebaut, sondern bietet weiträumige Areale, und vor allem hat man durch den Flugmodus die Möglichkeit sehr weit vom Boden weg zu kommen. Die Grafik ist auch hier absolut schön, die Landschaften sind toll gestaltet und wirken beim ersten Betreten beeindruckend auf mich. Sehr schönes Wasser, sehr gut aufgelöste Texturen, detailierte Pflanzen, der erste Eindruck von der Welt ist wirklich absolut positiv. Da kriegt man auch mal Lust einfach abseits des mit Wegmarkern vorgegeben Weges rumzuschauen.
Im Verlauf der Quest wird man auch hin und her und hoch und runter geschickt. Teilweise erreicht man Orte oder Höhlen, in die man hineingeht und dann einen Ladebalken bekommt, damit das Interior geladen wird. Hier kommen zumindest am Anfang antike Ruinen vor, die mich sehr extrem an die Relikt Ruinen aus Mass Effekt Andromeda erinnern. Im weiteren Verlauf gibt es hier auch kleinere Schalter-Rätsel oder ähnliches zu lösen.
► Anthem – Technik
Hinter den Kulissen von Anthem arbeitet EAs Frostbite 3 Engine, die auch Battlefield 5, Fifa 19 oder Need for Speed Payback antreibt. Die Grafik ist also optisch durchaus auf dem neuesten Stand und ermöglicht beeindruckende Ausblicke. Sie läuft auch auf mittlerer PC Hardware recht flüssig und wenn man mal die für eine Beta oder wie es hier heißt „VIP Demo“ üblichen Server-Probleme, endlos langen oder sogar komplett steckenbleibenden Ladebildschirme ausblendet, funktioniert das Spiel auch ziemlich zuverlässig.
Diese Ladebildschirme tauchen übrigends sehr häufig auf und auch an Orten auf, wo man gar nicht damit rechnet. Wenn man zum Beispiel in seinen Javelin einsteigt und dann mit der Schmiede versucht sein Gerät etwas anzupassen oder gefundene Gegenstände und Waffen einzubauen…. Folgt erstmal ein Ladebildschirm, der obwohl das Spiel beim Test auf einer schnelle SSD liegt, durchaus mal 20-30 Sekunden dauert. 2-3 Sachen nachgeschaut und ausgetauscht, wieder zurück und wieder 20-30 Sekunden Ladebildschirm… Da fing es schon ein wenig an zu nerven. Auch hier hatte ich 2mal komplett aufgehängte Ladebalken, aber das schiebe ich mal auf die DEMO/BETA und hoffe für Bioware, dass sie dies bis zum Release stabiler hinbekommen werden.
Was mir noch negativ aufgefallen ist, betrifft eine Sache, wo Bioware schon bei Mass Effect Andromeda etwas Prügel bezogen hatte. Denn die Gesichter der NPCs in der Stadt, ihre Mimiken beim sprechen oder wenn sie nur so da stehen, überzeugen mich derzeit nicht. Die Augen stehen teilweise in merkwürdigen Winkeln, ein NPC schaut mit nicht an beim Gespräch, sondern schielt die ganze Zeit schräg über mich. Und auch Sachen wie lächeln, Stirnrunzeln oder ähnliche passive Gemütsäußerungen konnte ich zumindest jetzt nicht wirklich ausmachen. Vielleicht wird das bis zum Release noch verbessert. Ich wollte es aber hier erwähnt haben.
► Anthem – verschiedene Spielarten
Neben dem Herumlaufen und mit NPCs sprechen, am Javelin rumbasteln und handeln in der Stadt, wo man ständig allein unterwegs ist, bietet Anthem seit neustem auch einen Social Hub, wo man sich abseits der Missionen mit anderen Spielern treffen kann und sich gegenseitig zeigen kann, was man schon an tollen Anbauten für seinen Kampfanzug freigeschaltet und/oder gekauft hat. Schließlich bietet Anthem später einen Itemshop, wo man kosmetische Verbesserungen für die Javelins kaufen können wird.
Abseits davon konnte ich bisher 3 Arten von Mission ausmachen. Da wären zum einen Story Missionen, die auf der großen Weltkarte mit Wegpunkten eine mehr oder weniger feste Route vorgeben und manchmal in bestimmte Innenareale führen. Die Geschichte wird dann über Funksprüche erzählt, manchmal trifft man auch NPCs in der Welt, die dann sogar eine zeitlang mit einem Kämpfen können.
Dann gibt es das freie Spiel, wo man sich frei auf der selben Karte bewegen kann, Material suchen, Gegner abschiessen und vielleicht Geheimnisse wie Schatzkisten aufdecken kann, auch soll es hier extra Quests geben, davon hab ich aber bisher keine sehen können.
Und als dritte Art folgen die Festungen, dies sind mehr oder wenig 4 Spieler Dungeons, mit etwas schlauchigerem Aufbau und Bosskämpfen, hier wird wohl der größte Schwierigkeitsgrad und auch die beste Ausrüstung herkommen im späteren Spiel, aber das ist nur eine Vermutung. Denn die DEMO bietet hier nur begrenzte Möglichkeiten, dies auszutesten.
► Anthem – Als Shooter betrachtet
Die Steuerung ist bei der Bewegung einigermaßen direkt und das Schießen fühlt sich brauchbar an, auch wenn ich da schon bessere Umsetzungen gesehen habe, und das obwohl ich selten Shooter spiele. Dieser Teil meines Reviews ist also etwas mit Vorsicht zu geniessen, ich bin kein CSGO Profi oder COD oder Battlefield Spieler mit jahrelanger Shooter Erfahrung. Shooter hab ich wenn meistens eher als Solo-Story Spiele gespielt, kompetitiv oder Koop sehr selten nur.
Gegner zeigen bei Treffern kleine Schadenszahlen an, so dass man ein Feedback darüber bekommt, wieviel Schaden man gerade gemacht hat. Dies ist auch eine sehr wichtige Funktion, auch wenn die Immersion darunter etwas leidet. Denn viele Gegner haben besonders geschützte Stellen, an denen man teilweise überhaupt keinen Schaden verursacht, und andererseits Schwachstellen, wo sie besonders empfindlich sind. Und das letztere müssen nicht immer die bekannten Headshots sein, recht schnell begegnet man allerlei Gegnern, die zum Beispiel besonders gepanzerte Kopfteile haben und dafür aber extrem empfindlich an den Füßen sind.
Die Gegner reagieren recht schnell auf die eigene Position, versuchen aber auch als Fernkämpfer dann von direkt dort wo man sie erwischt zurück zu schiessen. Manche Gegner sind dabei mit 1-3 Schüssen erledigt. Es gibt aber auch Elite Gegner mit starken Schilden oder Bosse, wo man durchaus auch mal mehrere Dutzend Kugeln braucht. Deckung suchen bei NPCs ist da bisher erstmal Fehlanzeige, vielleicht ist das Spiel hier noch unfertig, aber ich befürchte, dass das nicht der Fall ist.
Apropos Deckung, wenn ich denn mal selten Shooter spiele, spiele ich gern Deckungsshooter. Bei solchen Spielen sucht man stetig nach kleinen Mauern, Steinen, Vorsprüngen, etc um sich zu schützen und aus der Deckung zu schießen. All diese Elemente gibt es im Spiel auch. Aber kann man sich vernünftig dahinter verstecken, sich an eine Mauer drücken und um die Ecke schiessen, sich hinter einen Stein ducken? Nein, Fehlanzeige, denn Ducken gibt es gar nicht und Mauern und andere Hindernisse stehen da zwar rum, sind aber in keinster Weise richtig nutzbar. Man steht hinter der Mauer und die Gegner schiessen einfach darüber, Schutzwirkung gleich Null. Da braucht man schon Hindernisse die mindestens so hoch sind wie man selber, aber dann kann man auch selbst nicht mehr drüber schießen. Hier verliert Anthem enorm viel an taktischer Tiefe in meinen Augen. Dabei kann die Engine das, und auch Bioware hat diese Elemente zuletzt in Mass Effect Andromeda sehr ausgiebig genutzt. Warum geht das hier nicht? Es bleibt mir ein Rätsel.
► Anthem – ein Bioware Rollenspiel ?
Für mich gehört zu einem Rollenspiel eine Charakterentwicklung und dazu gehören Entscheidungsmöglichkeiten, wie mein Charakter in bestimmten Bereichen sein soll. Normalerweise hat man da in einem Rollenspiel Möglichkeiten Fähigkeiten aus einer Auswahl zu lernen, manche, aber nicht alle. Oder Skillbäume, wo man manche Fähigkeiten verstärken und andere vielleicht weniger stark betonen möchte. Individualisierung im Aussehen des Charakters gehört auch dazu und natürlich besondere Ausrüstung, die man passend zu den Fertigkeiten die man gewählt hat, sucht und benutzt.
Anthem bietet eine Individualisierbarkeit des Javelins, hier kann man viele Materialien, Farben, später wohl auch noch Aufkleber, Spoiler, etc auswählen. Das Interface dafür erinnert mich an Autorennspiele, wo man sein Fahrzeug anmalen, bekleben und mit Spoilern versehen kann. Dies ist aber alles rein kosmetisch. Die Person im Javelin bekommt man aber niemals zu sehen. Bei der Charaktererschaffung darf man zwischen männlicher und weiblicher Stimme wählen, das war es.
Später im Spiel kann man dann bis zu 4 verschiedene Typen von Javelins auswählen. Hier gibt es zum Beginn der VIP Demo nur den Ranger, eine Art Allrounder, der zwar recht schnell ist, aber auch einigermaßen haltbar und stabil im Kampf. Nach einiger Zeit schaltet man dann bis zu drei weitere Typen frei. Mit dem Collossus eine Art von Tank, der auch eine Funktion zum Aggrohalten in der Gruppe bekommt und verstärkte Rüstungsmöglichkeiten. Der Interceptor ist klein und dafür besonders flink und der Storm ist ein spezialisierter Fernkämpfer der elemantere Angriffe ausführen kann.
Tja, aber abgesehen von diesen Charakterklassen/ Javelin Arten und den optischen Möglichkeiten zu Anpassung…. Da hört es dann sehr schnell auf. Es gibt zwar Level, aber man kann keinerlei Punkte verteilen dabei. Ein Levelaufstieg erhöht vermutlich die HP ein wenig, ansonsten schaltet ein höherer Level halt etwas bessere Ausrüstung frei, aber das war es auch. Charakterwerte, Skillbäume, Entscheidungen, die den Charakter in die eine oder andere Richtung zu etwas besonderem machen, Anpassungen an bestimmte Taktiken? Fehlanzeige. Und hier sehe ich für mich ein tiefes, schwarzes Rollenspiel-Nichts.
Es bestehen noch Möglichkeiten etwas zu Variieren über die Ausrüstung. Aber zum einen ist es totaler Zufall, was man an Ausrüstung bekommt, und zum anderen sind dabei auch noch sehr viele Sachen, die jeder Javelin nutzen kann. Nur wenige Gegenstände sind beschränkt auf eine bestimmte Klasse. Man kann zwar zB zwischen einer Impuls Granate oder einer Eisgranate wählen, und dadurch hat man dann einen der 4 aktiveren Skills im Spiel „ausgewechselt“, aber das kann doch nicht die rollenspielerische Tiefe sein, die man in einem RPG erwartet, oder sehe das nur ich so? Schreib mir deine Meinung dazu bitte gern in die Kommentare.
Nun könnte man vermuten, da die VIP DEMO so derart zusammengestrichen in der Spielbarkeit ist, und auch die darin gebotene Story nur 3 Missionen umfasst und dann abrupt endet, dass hier vielleicht wichtige Elemente fehlen würden. Das mag ich in Bezug auf Story, Umfang der Missionstypen, etc auch gerne glauben. Aber ich wage zu bezweifeln, dass man so etwas wichtiges wie Charakterentwicklung hier nicht zeigen wollen würde, wenn das Spiel es den bieten würde. Ich bin mir also recht sicher, dass in Bezug auf RPG Elemente hier alles geplante zu sehen ist in der DEMO.
Als Zusammenfassung dieser Sektion, die für mich so wichtig ist, bleibt mir nur zu sagen, dass Anthem in meinen Augen einfach kein Rollenspiel ist. Es bietet sehr viele Elemente, die man in diesem Genre einfach erwartet ganz platt einfach gar nicht an. Und damit ist die Aussage „Anthem ist ein typisches Bioware Erlebnis“ für mich einfach nicht mehr zutreffend. Denn Bioware war 20 Jahre als eines der besten und erfahrensten Rollenspiel Entwicklungsstudios bekannt, und ein „typisches Bioware Erlebnis“ sollte dann ein Rollenspiel sein. Das darf natürlich gern jeder anders sehen, aber dies ist meine Meinung. Anthem ist kein Rollenspiel.
► Anthem – als Loot Shooter
Schauen wir aber nach dieser Ernüchterung weiter. Vielleicht taugt Anthem ja immerhin als Loot Shooter. Hier ist es natürlich schwer, eine abschliessende Bewertung zu treffen, da zumindest in diesem Bereich Bioware noch relativ schnell Anpassungen vornehmen könnte, die diesen Teil des Spiels besser und vor allem spaßiger machen können.
Wie es für einen Shooter typisch ist, gibt es natürlich ständig Mangel an Lebensenergie und Munition. Das sind auch wichtige Elemente besonders bei einem Lootshooter. Anthem regelt das darüber, dass Gegner relativ zufällig kleine Herzchen und Munitionsbehälter droppen. Man hat ein Schild, das sich auflädt, wenn man eine Zeitlang keinen Schaden bekommt. Es gibt Möglichkeiten Kombos zu erzielen und es gibt eine Ultimative Fähigkeit, die sich sehr langsam auflädt und dann auch mal bei Bossgegnern 20% vom HP Balken abziehen kann, wenn sie richtig trifft. Aber beide Elemente konnte man jetzt in der DEMO nur bedingt testen, da der verfügbare Spielinhalt so begrenzt war.
Die Herzchen wirken aber teilweise zumindest momentan so dermassen zufällig, dass man dann wenn man sie braucht besonders wenig findet und wenn man gerade eh voll ist, aber garantiert der Platz voll liegt mit ihnen. Wenn man einen Munitionsbehälter aufsammelt, werden alle Munitionssorten nachgefüllt. Abstimmung in der Party, wer welche Muni nimmt oder sowas ist da also nicht erforderlich. Aber es schien mir, dass zwar die Items die rumliegen für jeden Spieler individualisiert sind, einem also niemand das Gewehr weglooten kann, was man eventuell gern finden mag. Aber Herzchen und Munitionskisten sind für jeden die gleichen. Und da kann man auch schon mal vergeblich nach Herzchen suchen, weil man kurz vorm sterben ist, während einem anderen Spieler nur 2% fehlen, dieser einem aber alle Herzchen vor der Nase wegsammelt.
Die Gegnertypen sind schon recht abwechslungsreich. Fliegende Einheiten, Eliten mit Schild, Nahkämpfer, verschiedene Schwachstellen, Bosse mit besonderen Skills, sowas konnte ich schon sehen. Zumindest in diesem Bereich bietet Anthem im ersten Anspielen eine ausreichende Vielfalt. Auf Grund des begrenzten Umfangs der Beta kann ich da natürlich nicht über die Langzeitmotivation und den späteren Verlauf des Spiels sprechen.
Aber das fehlen von Deckungselementen, und das etwas umständliche Einsammeln von Loot. Das ewige Suchen nach Herzchen für Leben und grünen irgendwasen für Muniton auf dem Fussboden, das ist irgendwie alles nicht so richtig gut gelöst, finde ich. Ich bewerte das jetzt mal nicht als völlig schlecht, aber ich sehe da noch viel Potential nach oben. Bioware muss hier noch viel daran arbeiten, dass das Gameplay als Lootshooter wenigstens richtig rund läuft und Spaß macht. Mir ist der Spaß hier nach 5h Spielzeit ca vergangen.
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► Anthem – als Koop Spiel
Anthem bietet 4 Spieler Koop als primäre Spielform. Eigentlich ist alles auf diese Spieleranzahl getrimmt. Und ich vermute mal, was ich aber in der DEMO natürlich nicht testen konnte, dass man später auch möglichst ein abwechslungsreiches Javelin Setup brauchen wird, um Kombos richtig ausnutzen zu können und auch die Gruppe richtig aufeinander abzustimmen. Ich hoffe zumindest, dass das Spiel dies im späteren Verlauf erfordern wird, ansonsten geht hier noch mehr Taktik-Potential als sowieso schon flöten.
Anthem bietet eine Gruppensuche, wenn man nicht genug Freunde mitbringen sollte. Hier habe ich aber zB bisher keine Funktion gesehen, dass man einen Slot zB mit einem bestimmte Javelin besetzen möchte, oder Anforderungen für Level, etc. Derlei Sachen um den taktischen Aufbau der Gruppe bei schwereren Missionen hinzubekommen würde ich aber als sehr wichtig ansehen. Hier müßte Bioware wohl noch nachrüsten, aber vielleicht hab ich es auch nur übersehen, da ich eh kein Freund von Random-Gruppen in Multiplayer Spielen bin. Zu leicht gerät man da in Gruppen wo 2 Damagedealer vor dem Tank rennen und im Eilverfahren alles umballern wollen, oder Leute stehen ewig am Eingang rum und lassen die Gruppe warten, oder hoffen, dass sie EP kriegen, ohne überhaupt was tun zu müssen. Das kennt man vermutlich aus anderen Spielen, ich hab auf sowas meistens keine Lust. Wer allerdings keine Probleme mit Random-Gruppen hat, wird sich daran wohl nicht stören, und für den sind die nächsten zwei Punkte meiner Liste auch weniger wichtig, denk ich.
► Anthem – Solo spielen
Wenn also Random-Gruppen nicht gewollt werden, da kommt einem die Option entgegen, dass man eine Gruppe auf Privat stellen kann. So kann man in Story Missionen auch mal mit seinen 1-2 Kumpels losziehen, und den leeren Platz in der Gruppe, kann man dann halt mit besserem Teamplay und Absprache per Voicechat doppelt und dreifach wettmachen. Auch Solo kann man in diese Story Missionen gehen. Wieviele es davon im fertigen Spiel geben wird, ist schwer zu sagen. In der DEMO wurden nur 3 davon freigeschaltet.
Aber nicht ohne Grund betone ich, dass Solo nur in Story Missionen geht. In den Spielmodi Freies Spiel und Fortress ist eine 4 Spielergruppe Pflicht, und die Option Private Gruppe wird vom Spiel zwangsweise deaktiviert, wenn man diese betreten will. Es ist also nicht möglich Solo in diese Karten zu gehen, man wird immer 3 Randoms dabei haben müssen. Mit allen Nachteilen, die das mit sich bringen kann. Ich kann nur hoffen, dass Bioware in diesem Punkt nochmal umdenken wird, für mich ist der Random-Zwang ein fürchterlicher Punkt. Und ich weiß von einigen Leuten, dass sie das ähnlich sehen.
► Anthem – mit Freunden spielen
Dann noch die Frage, kann ich Anthem denn gut mit meinen Freunden spielen? Hier bin ich auch ein wenig am zweifeln. Denn zum einen ist da der Punkt, dass man zumindest in der Demo nur einen Charakter spielen kann. Vielleicht mag dies im eigentlichen Spiel anders sein, aber ich hab dazu keinerlei Infos gefunden bisher.
Wenn man aber nur einen Charakter haben kann, ist es im Zusammenspiel mit einer festen Gruppe aber aus meiner Erfahrung immer ein Problem, dass man eventuell seinen Gefährten davon levelt, oder nicht mehr hinterher kommt andersrum, wenn man etwas weniger Zeit als die anderen hat. Und auch hier ist man entweder darauf angewiesen, dass man eine feste Gruppe von 4 Freunden hat, die man immer zur gleichen Zeit zusammen bekommt, oder man muss mit Randoms loslaufen, oder wenn man mal mehr als 4 Leute ist, muss jemand warten oder abseits der Gruppe allein rumlaufen. Denn selbst im freien Spiel, darf man nicht mit weniger oder mehr als 4 Leuten auf die Map.
Ich kenne das aus anderen Spielen, sowas sorgt schnell für frustrierende Spielerlebnisse. Wenn der Kumpel mal 5 Stunden Freizeit hatte, und man selbst zur Schule oder zur Arbeit musste, schwubbs, hat er einige Level Vorsprung, die man nicht leicht aufholen kann. Wenn man andersrum versucht, die Gruppe beisammen zu halten, kann man eventuell dauernd gar nicht spielen, wenn jemand vom Team fehlt. In meinen Augen ist das sehr ungünstig gelöst.
► Anthem – mein persönliches Fazit
Zum Abschliessenden Fazit bleibt mir nur zu sagen, es bezieht sich alles auf die VIP DEMO. Es ist noch ein Monat Zeit bis zum Release. Bioware kann also vielleicht hier und da noch was drehen bis dahin. Und da es sich um ein Game as Service handeln soll, kann man davon ausgehen, dass das Spiel auch nach Release noch stetig weiterentwickelt wird.
Ich denke, dass Anthem ein optisch sehr hübsches Spiel ist. Es gibt vermutlich derzeit nur wenig Spiele, die schickere Landschaften darstellen. Es ist auch ein sehr dynamisches und dreidimensionales Spiel, durch die Flugoptionen und die sehr dreidimensionale Levelgestaltung erlebt man da ein besonderes Gefühl der Tiefe dieser Welt, die ich noch nicht in vielen Spielen erlebt habe.
Durch den leider sehr begrenzten Umfang der DEMO Version, kann ich jetzt nicht viel über Dauermotivation, über Umfang der Geschichte, über Endgame oder ähnliche Dinge sagen. Wenn das aber alle Spielmodi waren, alle Möglichkeiten die das Spiel bietet und die Vollversion halt nur mehr Geschichte und mehr von dem bietet, was man in der DEMO sehen konnte. Dann reicht mir das einfach nicht.
Das Schießen ist recht direkt und ok, aber mangels Deckung und durch mangelnde taktische Tiefe der Kämpfe fand ich es jetzt nicht so herausragend. Hier wird viel Potential verschenkt, Anthem zumindest auf dem Gebiet des taktischen Kampfes interessant zu machen. Nach 3-4 Missionen war es so jetzt bereits langweilig für mich. Und da die Javelins sich im weiteren Verlauf des Spiels auch nicht mehr durch Rollenspiel-Elemente erweitern lassen, wird da wohl auch nicht mehr viel Tiefe nachkommen.
Und generell als Rollenspiel, da ist Anthem für mich eine völlige Fehlanzeige. Anthem ist ein SciFi-Action-Koop-Episoden-Shooter in einer mit fantasy angehauchten Welt, aber Anthem ist kein Rollenspiel für mich. Um da auch nur in die Nähe eines Rollenspiels zu kommen, müsste das Spiel wirklich fast komplett umgestaltet werden. Als Bioware Spiel ist Anthem für mich eine totale Enttäuschung. Und ich habe meine Vorbestellung nach 5h Spielzeit wieder storniert.
Ich danke Bioware und EA für die Gelegenheit diese DEMO zu spielen. Denn so konnte ich feststellen, dass Anthem kein Spiel für mich ist und kann mich dann wieder anderen Rollenspielen zuwenden. Für Fans von Destiny und The Division mag Anthem eine akzeptable Alternative sein, für mich ist es leider nur ein hohles Ding. Damit ich dem Spiel nochmal eine Chance geben würde, müßte Bioware wohl schon sehr umfangreiche Umbauten vornehmen oder den Preis sehr weit nach unten senken. Wer Anthem kaufen möchte, weil Bioware so gut Rollenspiele gemacht hat in der Vergangenheit, sollte hier lieber 2 oder 3mal hinschauen vor den Kauf.
► Outro
So, ich würde mich freuen, wenn ihr mir Eure Meinung zum Spiel oder zu diesem Anthem Deutsch Demo Review in den Kommentaren schreibt. Gern werd ich mit Euch über alles diskutieren. Wer mag kann dies auch etwas strukturierter unter zapzockt.de im Community Forum tun. Mehr Videos zu anderen Spielen findest Du oben rechts beim kleinen „i“ oder auf der Kanalhauptseite, Daumen drücken fänd ich toll und dann wünsch ich Dir einen tollen Tag, laß es Dir gut gehen, ciao ciao, Dein Zap