Starfield Review – Bethesdas Weltraum Rollenspiel im Test

Mit Starfield haben wir ein grandioses Space-RPG mit spitzen Ecken & harten Kanten im Test

Starfield Review - Grandioses Space-RPG mit spitzen Ecken & harten Kanten im Test
Starfield Review
Grandioses Space-RPG
mit spitzen Ecken & harten Kanten
im Test

Mein Starfield PC Review nach mehr als 200 Stunden Spielzeit, mit Gameplay von meinen Reisen durchs Weltall RPG (Deutsch/German). Ich erzähle von meinen Erfahrungen und Erlebnissen im Bethesda Weltraum Rollenspiel. Mein Reisebericht nach hunderten Planeten und Quests, mit erstaunlichen Hochs und erschreckenden Tiefs. Raumschiff Kämpfe, Planeten Erkundung in der Open World und Nasa Geschichte gemischt zu einem besonderen Spiel, das aber auch viele Probleme in sich birgt.

Bethesda Game Studios Nachfolger von Elder Scrolls Morrowind, Oblivion und Skyrim sowie Fallout 3 & 4 kam mit Release Date am 06.09. 2023 raus. Das Spiel erschien für Xbox Series X und S sowie für PC auf Steam und im Windows Store und Microsoft Xbox Gamepass.

Dieser Beitrag ist hier als Text, aber auch als PodCast und als YouTube Video verfügbar. So kannst Du Dir aussuchen, wie Du ihn am liebsten genießen magst.

Starfield Review Video

German Voice-Over, many subtitles

Starfield Review - Grandioses Space RPG mit spitzen Ecken & harten Kanten im Test [PC Deutsch]

English Version:

Starfield Test als Podcast

Starfield Review – Einleitung

Moin da draußen, Zap hier. Herzlich willkommen zu meinem Starfield Review. Ich werde über meine Beobachtungen aus knapp 200 Stunden Starfield Spielzeit erzählen und sie einordnen nach Schlecht, Durchwachsen und Gut. Ich werde mir Mühe geben, keine Spoiler zu erzählen.

Starfield ist ein besonderes Spiel und es wird auch ein besonderes Review. Es wird also etwas anders als meine anderen Reviews. Angesichts eines derart gewaltig großen Games wird das Review auch eine Weile dauern. Ich versuche das mit Kapitelmarken etwas zu vereinfachen, sodass man nicht alles auf einmal konsumieren muss, sondern leichter zwischen den Themen hin- und herhüpfen kann.

Als Vorbemerkung sei noch notiert, dass ich alle Bethesda Games Studios Spiele seit Daggerfall und Morrowind gespielt habe und insgesamt vermutlich irgendwas zwischen 5 und 10.000 Stunden in all diesen Spielen gemeinsam verbracht habe. Aber bitte nicht denken, jetzt kommt ein Fanboy Report. Auch wenn ich wirklich ein Faible für BGS Spiele habe, gibt es für mich trotzdem reichlich zu kritisieren in Starfield.

Diesmal gab es keinen Testkey, ich habe mir das Spiel also Vollpreis gekauft wie jeder andere auch. Aber ich bewerte eh immer alle Spiele, mit dem Gedanken im Hinterkopf, wie würde ich mich fühlen, wenn ich den vollen Preis bezahlt hätte.

Der Test beruht auf der Steam PC-Version, die ihren Release Date am 6. September 2023 hatte, über die speziellen Anpassungen auf der XBox kann ich nichts sagen. Die ersten hundert Stunden habe ich komplett ohne Mods gespielt, danach ein paar wenige Mods installiert, die aber keine gravierenden Änderungen am Spiel durchgeführt haben.

Spieltyp – Space Rollenspiel – Was ist Starfield und was ist es nicht?

Starfield Review
Spieltyp - Space Rollenspiel
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Spieltyp – Space Rollenspiel

Gleich vorweg, Starfield ist kein Star Citizen, Elite Dangerous oder No Man’s Sky. Es war aber wohl auch niemals Ziel des Spiels, das zu sein. Es ist also keine Weltraum-Simulation, wo das Reisen zwischen den Sternen als Simulation betrachtet wird. Da gibt es durchaus Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede bei der Ausrichtung all dieser Spiele.

Bei Starfield wird also nicht darauf geachtet, dass man möglichst nahtlos von einem Planeten zum anderen manövriert oder gar vom Planeten A abhebt und ohne jemals einen Ladebildschirm zu sehen, irgendwann auf Planet B landet.

Aber auch in den genannten Spielen ist „Realismus“ oft sehr dehnbar. Was aber auch verständlich ist, denn niemand möchte eine genaue und exakte Simulation spielen, die eine mehrere Jahre dauernde Reise zwischen Planeten darstellt, inklusive aller Langeweile, Leere des Raums, Cryoschlaf-Problematik, etc.

Das würde wirklich niemandem Spaß machen. Auch jene Spiele verkürzen diese Elemente stark oder tun so, als würden Planetensysteme nur ein paar zehntausend Kilometer auseinanderliegen, um ein halbwegs spielbares Erlebnis aus dem Reisen zwischen den Sternen zu machen.

Starfield ist dagegen ein Rollenspiel, mit sehr starkem Fokus auf Geschichten, Charakterentwicklung und sehr vielen verschiedenen Möglichkeiten Questziele zu erreichen. Es hat Weltraum-Kämpfe und Reisen zwischen Planeten, aber das ist mehr als Hintergrund, als Kulisse gedacht und ein Element, um Geschichten zu erzählen. Es ist nicht der Hauptkern des Spiels, dies möglichst genau zu simulieren.

Starfield bietet hier weniger nahtlose Übergänge. Es gibt Ladebildschirme und Weltraum-Reisen werden sehr stark verkürzt dargestellt. Wer also eine Weltraum Simulation erwartet und Starfield danach bewertet, dass es diese Anforderung nicht erfüllt, hat ordentlich was missverstanden. Jemand hat mal gesagt, man sollte einen Fisch nicht danach beurteilen, wie gut er springen kann. Daher sehe ich grundlegend es auch nicht als negativ, dass Starfield keine Simulation ist, sondern halt ein Rollenspiel.

Grundlegender Aufbau des Spiels – Ladebildschirme und Zonen

Starfield Test
Grundlegender Aufbau des Spiels - Ladebildschirme und Zonen
Starfield Test
Grundlegender Aufbau des Spiels – Ladebildschirme und Zonen

Es gab teilweise schon böse Kritik, dass Starfield ein Ladebildschirm-Simulator wäre. Und leider muss ich sagen, dass ich das nicht ganz widerlegen kann oder möchte. Die Anzahl der Ladebildschirme ist auch für meinen Geschmack zu hoch. Sollte man das Spiel gar, entgegen der Empfehlung, auf einer HDD oder einer langsamen SSD installiert haben, dauern diese auch gern mal 15-30 Sekunden. Mit einer NVME SSD wird es zwar etwas besser, aber mit wachsendem Spielstand werden auch hier die Pausen nach und nach immer länger.

Dazu kommt noch ein Umstand, der mich Gamedesign-mäßig verwirrt. Denn obwohl die Wechsel zwischen einzelnen Zonen direkt als Loading-Screen-Grafik angezeigt werden, hat man zusätzlich noch animierte Sequenzen eingefügt, wie bei Start und Landung zum Beispiel, oder bei den Luftschleusen. Viele Spiele nutzen solche Animationen als verkappte Ladebildschirme. Bethesda hat dies auch bereits in Fallout 4 mit den Fahrstühlen gemacht, sie könnten das also.

Aber diese Sequenzen werden enttäuschenderweise nicht als Versteck für Ladezeiten genutzt. Also gibt es die Animation, und dann noch zusätzlich einen Ladebildschirm, und dann wieder noch eine weitere Animation, ehe man ankommt. Hätte man hier diese Animationen anstelle des Ladebildschirms angezeigt, wäre es sehr viel weniger auffällig und störend geworden.

Als Kenner von Bethesda Spielen muss ich allerdings auch positiv bemerken, dass sie sich an vielen anderen Stellen bemüht haben, Ladebildschirme zu vermeiden. In Fallout oder Elder Scrolls Spielen wie Skyrim sind extrem viele Gebäude außen nur Attrappen. Und man gelangt nur durch eine Tür ins Gebäude und dann wird eine sogenannte Interior-Zelle geladen. Bei Starfield sehe ich aber sehr, sehr viele Gebäude, wo das vermieden wurde.

Als Beispiel nehme man mal die vielen Stationen auf den prozedural generierten Planeten. Hier gibt es selten wirkliche Ladebildschirme. Die Gebäude sind nahezu immer direkt in die Welt des Planeten integriert. Was auch dazu führt, dass man oft auch oben herausklettern, und vom Dach hüpfen kann und durch die Fenster hinein- und herausschauen kann.

Starfield Gameplay Bilder – Pictures (Part I)

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Ungünstigerweise wird das meistens durch Luftschleusen verunstaltet, die im Endeffekt wie eine Ladezone wirken, ohne es aber technisch wirklich zu sein. Physikalischer Realismus macht solche Luftschleusen auch irgendwie sinnvoll, aber leider unterbricht diese Menge an Schleusen für mich den Spielfluss sehr, und ich klicke, warte, klicke, warte.

Es wirkt wie ein Ladebildschirm und bremst den Spielablauf. Hier hätte man sich irgendwas anderes einfallen lassen sollen. Immerhin ist das 300 Jahre in der Zukunft, irgendeine SciFi-Erfindung-Lösungs-Erklärung hätte man bestimmt finden können, die aber nicht soviel Wartezeit verursacht hätte.

Als besonders negatives Beispiel für Ladezonen fallen mir auch noch die Städte ein. Zwar ist New Atlantis eine riesige Stadt, und die Game-Designer haben sie technisch als komplett zusammenhängendes Gebilde gebaut, das man ohne Ladebildschirme bespielen könnte. Jemand hat mal getestet, man kann vom MAST Turm herunterspringen und nahezu jeden Stadtteil, außer der Unterstadt, direkt erreichen.

Aber leider ist es vom Layout her so ungünstig aufgebaut, dass es zum einen zu lange dauern würde, alles zu Fuß zu bereisen, und die Alternative über die Karte oder über die Stadt-Bahn führt immer sofort zu Ladebildschirmen.

Auch in Neon ist die Stadt eigentlich wohl mal komplett in eins designt worden. Man kann von den höchsten Dächern herunterschauen und sieht den Hafen und die einzelnen Stadtteile sind erreichbar. Aber vom Ablauf im Spiel her, ist es immer Außenbereich, Ladescreen, Kern, Ladescreen, anderer Außenbereich, Ladescreen, Kern, etc.

Und es gibt dort viele Quests, die einen hin und her schicken, und die Menge an Ladebildschirmen pro Quest ist dort sehr hoch. Das stört wirklich den Spielfluss. Ich könnte es verstehen, wenn es technisch nicht anders ginge. Aber offensichtlich hat man die Städte so groß designt und sie dann aber irgendwann künstlich zerhackt und das nicht mal besonders geschickt.

Hier tritt sich Bethesda irgendwie selbst auf die Füße. Einerseits haben sie ihre Technik verbessert, um größere Zonen zu machen, andererseits machen sie es dann wieder selbst kaputt. Ich vermute, New Atlantis und Neon wären ohne diese Ladescreens zu massiv geworden, dass es noch mit den 10GB RAM der Series S oder auf schwächeren PCs flüssig gewesen wäre.

Spiel-Struktur – Das Menü-System

Starfield Review
Spiel-Struktur - Das Menü-System
Starfield Review
Spiel-Struktur – Das Menü-System

Natürlich würde ich mir auch weniger Ladescreens und vor allem weniger umständliche Menü-Strukturen wünschen. Denn hier hängt Bethesda leider seit vielen Versionen ihrer grundlegenden Spiel-Struktur in einem zu komplizierten Menü-System fest. Und durch neue Ebenen von Komplexität bei den Spielfeatures wird die Menü-Struktur in Starfield nochmals nerviger als in den Vorgängern.

Mit Tab kommt man in die Übersicht, es gibt auch Schnelltasten für das Skillfenster, das Inventar, etc. Aber zurück muss man theoretisch mehrmals Tab drücken. Es gibt die Option, mit Tab 2sek gedrückt halten, direkt wieder in die 3D Welt zu springen. Aber das wird nirgendwo erklärt, und ist mir erst nach fast 100 Stunden Spielzeit aufgefallen.

Generell gibt es zahlreiche solcher umständlichen Systeme. Die Sternenkarte ist auch so ein Ding. Wenn man auf einem Planet ist und schnell auf einen anderen springen will, kann man dies über das Questlog machen, falls man dort eine Quest haben sollte.

Hat man aber keine Quest direkt vor Ort, muss man also M für die Map drücken, landet auf der lokalen Planetenkarte, und dann muss man mehrmals Tab drücken, bis man auf der Karte des Universums ist, dann das neue System suchen, dann dort mehrmals drücken bis man wieder auf den Planeten runter gezoomt hat und dann kann man dort den Marker suchen, zu dem man hinspringen will.

Eine Reiseplanung besteht so manchmal aus 8-10 Klicks und Tastendrückern, ziemlich umständlich. Ähnlich unbequeme Lösungen gibt es beim Forschungsmenü, beim Crafting, im Schiffsbau, etc. Mir fällt jetzt auf Anhieb keine bessere Lösung ein, aber bequem und flüssig geht irgendwie anders.

Hardware Anforderungen und Optimierungen

Starfield Test
Hardware Anforderungen und Optimierungen
Starfield Test
Hardware Anforderungen und Optimierungen

Auf den Xbox Konsolen ist das Programm wohl recht gut an die vorhandene Hardware angepasst und dafür optimiert. Auf dem PC dagegen gibt es starke Unterschiede. Um die 60 FPS in Ultra Details zu erreichen, egal ob 1440p oder 4k, braucht es massiv teure Hardware. Alternativ muss man auf FSR Upscaling zurückgreifen, oder halt entsprechende DLSS Mods installieren für NVidia Grafikkarten.

Mittlerweile hat Bethesda auch angekündigt, direkt DLSS anzubieten und auch weitere Optimierungen an der Performance vorzunehmen. Aber trotzdem ist hier der PC wohl mal wieder nur 2. Geige gewesen. Microsoft hat vermutlich vor allem darauf gepocht, dass es gut auf der XBox laufen muss. Die weitere Optimierung erfolgt dann jetzt nach Release erst, das ist recht schade.

Ich kann von Glück sagen, eine RX 7900 XTX zu besitzen, und damit läuft es auch ohne Upscaling sehr gut. Aber das wäre wohl auch furchtbar, wenn es mit einer Grafikkarte für über 1000 Euro nicht gut laufen würde, immerhin bekommt man für die Hälfte bereits eine Xbox Series X.

Ein weiterer Punkt in diesem Bereich ist die teilweise fehlende Optimierung von Einstellungsmöglichkeiten. Hiermit meine ich Sachen wie zum Beispiel eine Möglichkeit das sogenannte FOV, also den Sichtwinkel, zu ändern.

Auch die Einstellungen für Helligkeit und Kontrast sowie HDR und Ultrawide Monitor Unterstützung, all das gab es zum Release einfach nicht. Das sind eigentlich auf dem PC Standard-Sachen. Es wurde inzwischen versprochen, dass es nachgeliefert werden soll, aber bei einem Titel wie Starfield sollten solche Einstellungen einfach zum Release vorhanden sein. Und wann genau das Update dafür kommen soll, ist auch einen Monat nach Release immer noch nicht klar.

Starfield Gameplay Bilder – Pictures (Part II)

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Starfield Gameplay – Die Gegner und Kämpfe

Starfield Gameplay
Gegner und Kämpfe
Starfield Gameplay
Gegner und Kämpfe

Leider, leider gibt es nur wenig herausragende Gegner in Starfield. Nur sehr selten mal erscheinen härtere Boss-Versionen der menschlichen Truppen und die Aliens auf den Planeten sind bis auf sehr wenige Ausnahmen irgendwo zwischen friedlich und Opfer.

Es gibt ein paar, die auch mal angreifen, und wenn man davon Highlevel-Versionen bekommt, können die auch wehtun. Aber so richtig beeindruckende Kämpfe entwickeln sich daraus selten. Vermutlich auch, weil das immer auf weit offener Ebene passiert. Manchmal greifen die Gegner in Gruppen von 6-10 an, dann wirds etwas spannender, aber das passiert fast nie.

Gruselige Riesenviecher, vergleichbar mit Deathclaws, Mirelurk Queens, Ogern oder Drachen, wie es sie in bisherigen Bethesda-Spielen gab, vermisse ich sehr. Es gibt ein paar seltene Terrormorphs, aber die kommen wirklich fast gar nicht außerhalb der dafür vorhandenen Questreihe vor.

Nicht falsch verstehen, es gibt wirklich viele verschiedene Varianten von Tieren. Aber bei der Menge an Systemen passiert es dann doch, dass bestimmte Arten auf fast jedem 2. belebten Planeten wieder vorkommen.

Und bei den Humanoiden Gegnern sind 80% entweder Spacer, Ecliptic oder Piraten. Und die haben auch keine besonders einfallsreichen Kleidungen, jede Fraktion hat ihren Standard-Look und davon wird nur selten abgewichen. Das haben die Vorgängerspiele irgendwie besser, spannender und abwechslungsreicher hinbekommen. Insgesamt macht diese Einschränkung der Gegnervielfalt den gesamten Kampfbereich recht schwach, nach meinem Gefühl.

NPCs – Story und Charaktere

Starfield Rollenspiel
Geschichte und Charaktere - Die NPCs
Starfield Rollenspiel
Geschichte und Charaktere – Die NPCs

Das Charakterdesign der NPCs ist extrem ungleichmäßig, sowohl optisch als auch was Verhalten und Sprachoptionen angeht. Vermutlich ist das nicht unnormal bei Titeln, die von mehr als 500 Leuten als Gemeinschaftsarbeit gebaut werden. Aber bei diesem Thema hätte man gleichmäßiger arbeiten sollen.

Es gibt Charaktere und Szenen, da schafft es das Spiel, in mir Wut oder Mitgefühl, Kampfeslust oder Trauer hervorzurufen, weil manche Charaktere so intensiv dargestellt und gut geschrieben wurden. Ein paar der Quests sind wirklich spannend inszeniert, erlauben zahlreiche Entscheidungsmöglichkeiten, unterschiedliche Lösungswege in den Gesprächen, usw.

Aber dann gibt es Momente, da frage ich mich, wie kann man mit so wenig Sorgfalt und Engagement daran gehen. Da gibt es als Beispiel zwei kleine Mädchen im Spiel, die beide extrem starke Rollen spielen. Und irgendwer bei Bethesda dachte sich, ach, die sind wohl nicht so wichtig, wir machen einfach eine Copy&Paste Figur daraus.

Und so spielen beide enorm auffällige Rollen für die Geschichte, aber andererseits sehen sie exakt gleich aus. Und sie können sogar zur gleichen Zeit am gleichen Ort auftauchen. Ein lachhaftes Mahnmal von schlechtem Gamedesign, inmitten vom hochwertigsten Storytelling, dass ich in Bethesda-Spielen jemals gesehen habe.

Auch generell betrachtet ist Starfield ein kleiner Rückschritt, was die Komplexität der NPCs anbelangt. In Elder Scrolls und Fallout haben zumindest die wichtigen NPCs oft einen Tagesablauf. Sie kommen zu einem Arbeitsplatz, haben einen Wohnraum, eventuell auch noch einen Ort für die Freizeit und man kann sehen, wie sie dazwischen hin und her pendeln und auch mal ein Schwätzchen mit dem Nachbarn halten. Das passiert nicht immer, aber doch relativ regelmäßig.

Während in den vorherigen BGS Games fast alle NPCs einen Namen haben, auch wenn sie völlig unwichtig sind, gibt es in Starfield massenweise „Bürger“, die ähnlich wie in Cyberpunk irgendwie zufällig durch die Stadt laufen und dabei aber auch fast nie mit irgendwas interagieren. Versucht man sie anzuquatschen, gibt es einen von 5 bis 6 Standard-Sätzen und sie laufen weiter. Ganz selten laufen dazwischen mal NPCs mit Namen umher.

Aber fast alle NPCs, die man für irgendeine Quest braucht, sind erstmal komplett stationär. Sie bewegen sich im Verlauf der Quest eventuell mal hin und her, und steuern in seltenen Fällen gescriptet einen bestimmten Ort an. Aber abseits davon stehen sie fast immer steif herum, 24 Stunden pro Tag, keinerlei Tagesablauf.

Dies ist mir ziemlich negativ aufgefallen. Denn die Script-Sprache der Creation Engine bietet da enorm viele Möglichkeiten, NPCs viel komplexer zu gestalten. Gerade das ist eine enorme Stärke der Engine und das wurde früher auch oft gemacht.

Die komplexen NPC-Bewegungen und ihre Tagesabläufe waren bereits in Morrowind ein ganz herausragendes Feature. Das hat der Welt einen sehr besonderen Reiz verliehen und in allen Nachfolgern wurde das immer genutzt. Aber in Starfield, meistens Fehlanzeige, verschenktes Potenzial hoch 7.

Deutsche Synchronisation

Starfield Meinung
Übersetzung und Synchronisation
Starfield Meinung
Übersetzung und Synchronisation

Hier gibt es zwei ziemliche Kritikpunkte, die sich gegenseitig verstärken. Zum einen hat man im englischen wohl komplexe Gesichtsanimationen in die Sprachausgabe eingearbeitet, dies aber für die deutsche Synchro komplett vernachlässigt. Dadurch sind die Gesichtsanimationen und Lippenbewegungen fest auf die englische Sprache vorgefertigt. Hat man das Spiel auf Englisch gestellt, sieht das auch ganz gut aus.

Auf Deutsch führt das aber dazu, dass die Sprache und die Gesichter komplett voneinander abgekoppelt sind. Nichts ist Lippensynchron und auch die Bewegungen passen oft gar nicht. Sehr oft laufen die Sprachsamples noch, wenn das Gesicht des NPCs schon alle Bewegungen abgeschlossen hat. Es erfordert schon ein wenig Selbstbeherrschung, dies zu tolerieren.

Das Ganze wird noch mal verschlimmert, durch eine sehr inkonsistente Vertonung. Es kommt recht häufig vor, dass NPCs mitten im Gespräch die Qualität der Sprachausgabe wechseln. Erst kommen drei normale Sätze, und plötzlich hört sich ein Satz an, als wäre er in einem völlig anderen Raum aufgenommen worden, total andere Abmischung. Und bei manchen Gesprächen scheint sogar die sprechende Person mitten im Gespräch zu wechseln.

Ich vermute, hier wurde die Übersetzung in mehreren Abschnitten vorgenommen oder man hat das Synchronisationsstudio gewechselt. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, wann eine Synchro jemals so durcheinander gewurschtelt war. Dazu kommt noch, dass die Auswahl der Sprecher manchmal nicht zu den Figuren passt. Es klingt schon merkwürdig, wenn im Spiel ein NPC vor einem steht, der rein optisch vielleicht Ende 20 bis Mitte 30 ist, und die Synchronstimme klingt aber eher wie 60-70 Jahre alt.

Nicht falsch verstehen, grundlegend sind die Sprachsamples völlig okay und die Sprecher machen auch keinen schlechten Job. Aber die Abmischung und die Wechsel in den Gesprächen sowie die fehlende Gesichts- und Lippensynchronität entwerten die eigentlich gute Arbeit stark.

Eine Anekdote noch am Ende zum Thema, einmal musste ich laut loslachen, als in New Homestead auf dem Mond Titan eine Stimme zu mir sprach, dass die Kolonie mehr so eine Art Gesichtsmuseum wäre. In den Untertiteln stand klar Geschichtsmuseum, aber ich frage mich immer noch, wie so ein Gesichtsmuseum wohl aussehen mag.

Das Inventory – Verwaltung der Loot Mengen

Starfield getestet
Inventory System
Starfield getestet
Inventory System

Selbst für Konsolen-Spieler muss dieses Inventory System eine Qual sein. Nicht nur, dass alles umständlich zu bedienende Listen sind, die man ewig scrollen muss, stört mich. Sondern auch, dass dann noch alles in verschiedene „Behälter“ aufgeteilt werden muss.

Man findet Unmengen an Zeug, selbst wenn man nur das notwendigste mitnimmt, und hinterher landet es im Spieler-Inventar, bei den NPCs, in der Kapitänskiste, im Schiffsinventar, in Basen, Behältern. Das war in den Vorgängerspielen oft schon gruselig umständlich, aber Starfield treibt es auf die Spitze.

Denn nun gibt es neben dem Inventar und dem der Begleiter, auch noch 2 Frachträume im Schiff, Lagerkisten in der Loge, in den Wohnungen, in den Außenposten und davon kann man mit der Zeit eine ganze Menge herstellen. Also ist man sehr oft dabei, größere Mengen von verschiedenen Gegenständen von Kiste A nach Inventory B und dann wieder nach Kiste C zu schleppen.

Und manches Mal sucht man sich einen Wolf, wenn man ein bestimmtes Item braucht, und das bei der umständlichen Bedienung. Hier lobe ich mir die PC-Version, denn die erfahrene Mod-Community hat innerhalb kürzester Zeit die Bedienung der verschiedenen Container und Inventories stark verbessert. Danke an das StarUI-Mod.

Und da ich kein Problem damit habe, in einem Single-Player Spiel etwas zu mogeln, habe ich mir meine Begleiter so modifiziert, dass sie unbegrenzte Tragkraft haben, also wie die unbegrenzte Truhe in der Loge, aber immer direkt hinter mir. Falls Du Fragen zu Mods oder Konsolen-Befehlen haben solltest, schreib sie gern in die Kommentare, ich werde dann dort antworten und bei Bedarf auch erklären.

Zufallswelten – prozedurale Generierung

Starfield durchgezockt
Zufallswelten - prozedurale Generierung
Starfield durchgezockt
Zufallswelten – prozedurale Generierung

Bethesda hat schon immer stark mit Zufalls-generierten NPCs und Gegnern gearbeitet. In jedem Spiel wurden zahlreiche Figuren im Endeffekt ausgewürfelt, was ihren Level, ihr Aussehen, ihre Kleidung und Ausrüstung und ihre Werte anging. Das wird auch in Starfield gemacht.

Dazu kommt aber jetzt, dass die Planeten mit prozedural generierten Inhalten gefüllt werden. Die Zusammenstellung der Planeten ist dabei schon vorgegeben, die Ressourcen, Flora und Fauna, sowie die grobe Anordnung der Sachen ist wohl bereits in der Datenbank enthalten und von Spiel zu Spiel gleich.

Aber welche Minen-Basis, welches Kraftwerk oder welche Höhle wo auftaucht, ist dann Zufall. Und hier hat Bethesda auf der einen Seite ein enorm gutes Tool gebaut, dass in der Lage ist, abwechslungsreiche Planeten zu schaffen.

Mir kam jeder Planet wirklich besonders vor. Mal abgesehen davon, dass Eisplaneten mit 3 Ressourcen, ohne Flora und Fauna, halt wenig Möglichkeiten für Unterschiede bieten.

Was mich aber sehr gestört hat, war, dass die Auswahl der Stationen, Minen, Höhlen für den Umfang des in Starfield dargestellten Weltalls irgendwie dann doch viel zu klein war. Und so findet man leider die gleichen 3-4 Minen, die gleichen 2-3 Forschungsstationen, die fast gleichen 6-7 Höhlen immer und immer wieder.

Es wäre technisch kein riesiger Aufwand gewesen, hier einfach mehr Auswahl einzubauen, soweit ich die Creation Engine kenne. Ich habe früher auch Mods gebaut, für Morrowind, Oblivion, Fallout 3 und Skyrim, und ein bisschen kenne ich mich mit den verwendeten Tools aus. Es ist nicht so super aufwändig, solche kleinen Orte zu gestalten.

Hier hat man also, trotz der langen Entwicklungszeit, trotz 500 Mitarbeitern, irgendwie einen richtig wichtigen Aspekt des Spiels stark vernachlässigt, entweder aus Kostengründen, oder warum auch immer. Es bleibt die Hoffnung, dass dieser Mangel an Vielfalt bei der Generierung der Planeten vermutlich für Mod-Bauer extrem einfach zu erweitern sein wird. Vielleicht spendiert uns Bethesda ja sogar ein DLC, dass hier den Mangel etwas behebt? Wobei „spendiert“ hier sicher verkauft heißen wird.

Starfield Gameplay Bilder – Pictures (Part III)

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Die Quests – Storytelling par excellence

Starfield Review
Quests, Storytelling & RPG
Starfield Review
Quests, Storytelling & RPG

Die Story ist bombastisch. Nicht nur die Hauptquest ist extrem umfangreich, auch einige Fraktionsnebenquest-Reihen sind absolut empfehlenswert. Und dann gibt es noch ein paar witzige Questlines, die man irgendwo in der Welt finden kann, die enorm begeistern können.

Die Questreihen der Fraktionen sind durch die Bank weg umfangreich und aufwändig gestaltet. Und es gibt einige davon, neben der Constellation, bieten der UC Geheimdienst, die Piraten, die UC Navy, die Freestar Ranger und auch der Konzern Rijuyin spannende und länger dauernde Questreihen an. Dazu kommen enorm viele kleine und mittellange Quests, die einem sozusagen über den Weg laufen.

Ich erinnere mich an eine tolle Nebenquest mit lauter Klonen berühmter Persönlichkeiten der Erdgeschichte, die man irgendwo auf einem Planeten finden konnte, wo man eigentlich niemals vorbeimuss. Das war großes Kino, und auch hier wieder starke Entscheidungsmöglichkeiten im Verlauf der Quest.

Die Gesamtheit aller Quests ist in der reinen Menge schon zwischen überwältigend und absolut beeindruckend. Hier kann man problemlos 50 bis 100 Stunden mit questen verbringen, auch ohne die unendlich vorhandenen Zufalls-generierten Kopfgeld- und Suchquests.

Und ich denke, Starfield ist auch vom Storytelling, von den Dialogen und der emotionalen Tiefe in vielen Questlines her, das Beste an Story, was Bethesda Game Studios bisher in irgendeinem ihrer Spiele zustande gebracht hat. Alle Vorgänger waren im Endeffekt Klassiker auf ihre eigene Art, aber Starfield ist beim Quest- und Charakterdesign nochmal ein oder zwei Stufen oben drüber für meinen Geschmack. Dazu kommen immer wieder besondere Gesprächsoptionen, die durch bestimmte Fähigkeiten oder Perks des Charakters freigeschaltet werden, sodass Charakterentscheidungen im Laufe der Story zusätzliche Möglichkeiten eröffnen.

Natürlich gibt es dazwischen auch immer mal Absacker sowie Tiefpunkte und die Zufallsquests fallen immer sofort auf dazwischen, da sie reine Beschäftigungstherapie oder Exp-Farm-Quellen und Nebenbeschäftigung sind. Aber die Fraktionsquests und die Hauptstory haben wirklich starke Momente und viele Entscheidungsmöglichkeiten. Das hat mir besser gefallen, als sehr viele Quests in Morrowind, Oblivion, Skyrim oder Fallout 3 und 4.

Die Grafik – Creation Engine 2 mit schickem neuem Look

Starfield Review
Die Grafik - Creation Engine 2 mit schickem neuem Look
Starfield Review
Die Grafik – Creation Engine 2 mit schickem neuem Look

Auch wenn viele über die angeblich altbackene Creation Engine meckern, die Grafik in Starfield wurde stark weiterentwickelt, zumindest in weiten Teilen. Es wird dadurch kein Motion-Capture-Kino-Film, wie manche Action-AAA-Title a la Last of Us, Spiderman oder ähnliches.

Aber für den Umfang der Story und die Menge an Figuren im Spiel ist es zwischen gut und fantastisch. Auch die Städte, Planeten, Höhlensysteme und Basen sind fast alle richtig schick, zumindest wenn man es auf Ultra-Details spielen kann und die passende Hardware dafür haben sollte.

Es gibt ein paar Ausreißer nach unten. Die Gesichter der Bürger-NPCs zum Beispiel. Die sind, scheinbar um mehr davon herumlaufen lassen zu können, in der Grafik nicht mal halb so gut wie die der Haupt-Charaktere.

Vermutlich ist dies mit Absicht reduziert, um den Konsolen und schwächeren PCs Tribut zu zollen. Auch wieder eine merkwürdige Design-Entscheidung. Denn solche niedrig aufgelösten NPCs neben den anderen detaillierten Charakteren zu sehen ist schon etwas störend. Generell wirkt ein solcher Mix aus verschiedenen Qualitätsstufen sehr auffällig und unschön. Aber hier wird sich mit Texturen-Paketen und Mods, zumindest auf dem PC, sicher noch einiges machen lassen.

Umfang des Spiels – Die Weiten des Weltalls

Starfield Review
Umfang des Spiels
Starfield Review
Umfang des Spiels

Das Weltall ist phänomenal riesig. Zumindest die Menge und die Details auf den vielen Planeten und Monden, in den Städten, Stationen und Mini-Höhlen, die wie eine Art Dungeons funktionieren, ist beeindruckend.

Die Welten werden aus einem riesigen Pool an Bauelementen zusammengesetzt, und dies ist wirklich eine besondere Stärke von Bethesdas Creation Engine 2. Im Endeffekt findet man immer wieder Planeten, die sehr einzigartig wirken, weil sie eine besondere Zusammensetzung von Landschaft, Pflanzen, Tieren und anderen Design-Elementen bieten. Aber auch hier gibt es nicht nur Sonnenschein, manchmal sind Planeten auch fast völlig leer, nur mit Zufalls-Orten aufgelockert, und da diese Zufallsorte sich oft wiederholen, kann das auch langweilig und demotivierend wirken.

An vielen Orten warten aber Quests und Nebenquest, kleine Geschichten und Möglichkeiten seine eigenen kleinen Abenteuer zu entwickeln. Es gibt genug zu tun, für hunderte Stunden oder mehr.

Schiffsbau – Der Raumschiff-Legobaukasten

Starfield Empfehlung
Schiffs-Editor und Schiffbau
Starfield Empfehlung
Schiffs-Editor und Schiffbau

Ein großes Highlight von Starfield ist der Schiffseditor. Hier kann man seine Raumschiffe, die man gekauft, erobert oder als Belohnung bekommen hat, umbauen. Und dabei stehen einem, wenn man ein paar Skillpunkte an den richtigen Stellen verteilt und die richtigen Raumhäfen ansteuert, hunderte Bauteile zur Verfügung.

Der Kreativität sind hier nur wenig Grenzen gesetzt. Im Endeffekt ist es ein wenig wie ein riesiger Raumschiff-Legobaukasten. Und dann sieht man seine Konstruktion nicht nur immer wieder herumfliegen, in Cutscenes und im All, sondern man fühlt seine geänderten Werte auch im Kampf und bei Reisen durch den Weltraum. Es hat also nicht nur optischen, sondern durchaus auch spielerischen Wert, sich hier zu betätigen und verschiedene Baustile und Bauteile auszuprobieren.

Alles, was wir bauen und die Auswahl unserer Teile hat also direkten Einfluss auf unseren Spielablauf. Das Raumschiff wird so zu einem zweiten Hauptcharakter. Wer auf Abwechslung steht, kann sogar bis zu 10 Raumschiffe sammeln und in jedem Raumhafen nach Belieben wechseln oder Spezialschiffe für bestimmte Anforderungen bauen.

Dieses Feature ist wirklich etwas sehr Besonderes und hat mich allein vermutlich 20 Stunden beschäftigt. Denn ich habe meine fliegenden Kisten immer wieder umgestaltet, verschönert, verbessert und aufgemotzt. Und mich dann daran erfreut, meine eigene Kreation immer wieder in der Welt und in Sequenzen zu sehen. Und auch der Innenraum des Raumschiffs ist eigentlich die bessere Spieler-Behausung, verglichen mit den meisten Wohnungen, die man so kaufen oder durch Quests bekommen kann.

Basenbau – Eigene Stationen und ihr Sinn

Starfield Review - Grandioses Space-RPG mit spitzen Ecken & harten Kanten im Test [PC Deutsch] - 13 Base-Building - Basenbau
Starfield Basenbau

Im Gegensatz zum Schiffsbaukasten hat mich der Basenbau irgendwie gar nicht gepackt. Ich habe 1-2mal angefangen was zu bauen, aber das war nie irgendwas Bemerkenswertes. Das Bausystem hat mich einfach nicht angesprochen.

Ich habe auch immer wieder nach Planeten gescannt und sie analysiert. Aus der Hoffnung heraus, etwas Besonderes, etwas, das mich vielleicht doch noch packt, zu finden, und dann dort eine tolle Basis zu errichten. Aber für mich war das irgendwie nicht sinnvoll genug.

Es fehlt mir, zumindest bisher, die richtige Motivation, eine eigene Station aufzubauen. Man kann dort wohl reichlich Ressourcen farmen, wenn man es richtig macht. Aber eigentlich braucht man die derzeit nicht dringend.

Außer man möchte eine Erfahrungspunkte-Farm aufbauen, wo man dann besonders schnell levelt, indem man aus den Massen an Ressourcen irgendwelche Teile an der Werkbank baut. Aber so wichtig war mir mein Charakterlevel jetzt nicht, als dass ich deswegen viel Zeit in Basenbau stecken wollte.

In Fallout 4 habe ich sehr viele Siedlungen gebaut, mich an den neuen NPCs erfreut, die dort vorbeikamen, und sehr oft konnte ich später eine Verwendung für diese Siedlungen finden. Dort musste man auch auf Nahrung, Wasser- und Stromversorgung achten, verschiedene Berufe festlegen, und so weiter. Und mit dem Sim Settlements Mod, habe ich das richtig ausgekostet. Aber bisher gibt es davon in Starfield überhaupt nichts.

Die Tempel und die Fähigkeiten

Starfield Rezension
Tempel und Fähigkeiten
Starfield Rezension
Tempel und Fähigkeiten

Ein recht wichtiger Teil des Spiels werden später die Skills. Ich will zur Vermeidung von Spoilern nicht so sehr darauf eingehen, denn der Hintergrund würde einiges zur Hauptstory verraten. Aber kurz gesagt, man bekommt eine Art übernatürliche Kräfte freigeschaltet, grob vergleichbar mit den Fus-Ro-Dah-Schreien aus Skyrim.

Über den Sinn kann man geteilter Meinung sein. Ob Starfield dies nun wirklich gebraucht hätte, zweifle ich persönlich an. In den Ankündigungen zu Starfield war die Rede von einem Nasapunk Setting, das auf unserer Welt, nur halt 300 Jahre in der Zukunft spielt. Also ist vieles eher Realismus mit etwas Sci-Fi dazu gemischt. Auch, wenn es zum Beispiel keine Nutzung von Smartphones im Spiel gibt, was eher unrealistisch wirkt.

Und dann kommt man daher und bietet dem Spieler eine Art von Alien-Magie an. Aber wenn es sie gibt, kann man sie ja mitnehmen, denke ich. Aber nun kommt die spielerische Umsetzung, wie man diese Fähigkeiten erwirbt und hier hat BGS irgendwie völlig den Faden verloren.

Grob gesagt läuft nämlich diese Freischaltung für jeden Skill exakt gleich ab. Man besucht immer den gleichen NPC, bekommt einen Planeten genannt, dort kann man dann eine „Anomalie“ auf dem Planeten schon aus dem Weltall entdecken. Man kann also direkt daneben landen, dann rennt man grob 500 m zu einem Gebäude, geht rein und macht dort ein Minigame. Und danach wird man herausgeportet und von jemandem angegriffen.

Und dieser Ablauf ist immer exakt gleich, bei allen 24 Skills. Weder variiert das Gebäude, noch das Minigame oder der Angriff. Es ist jedes Mal das Gleiche, und es ist ein schlechtes Minigame und ein langweiliger Kampf und immer wieder das Gleiche.

Dazu kommt, dass Starfield ja ein NG+ anbietet und man diese Skills im Endeffekt dadurch auf 10 Stufen leveln kann. Hier wird also, wenn man alle Skills auf Maximum haben wollte, erwartet, dass man diesen Vorgang, der beim 2. spätestens beim 5. Mal schon extrem langweilig bis nervig ist, insgesamt 240-mal wiederholt?

WTF, welcher Game-Designer hat gedacht, das wäre eine gute Idee hier 24-mal Copy-and-paste zu machen? Und es ist keine unwichtige Nebenbeschäftigung, sondern dieses strunzlangweilige Ding ist ein wichtiger Teil der Hauptquest? Wie kann man sowas als „das ist schon okay, lass uns das so veröffentlichen“ durchwinken?

Starfield Test – Meinung und Fazit

Starfield Meinung und Fazit
Starfield Meinung und Fazit

Das war jetzt eine Menge Kritik. Aber trotzdem habe ich 200 Stunden gespielt und auch viel Spaß im Spiel gehabt. Ich habe lange darüber nach gedacht und mich gefragt, warum eigentlich? Was hat mich nun wirklich gefesselt?

Kurz gesagt: Starfield ist ein sehr besonderes Spiel, mit vielen Höhen und Tiefen. Es ist nicht so einfach mit anderen Spielen zu vergleichen, weil es einfach einen gewaltigen Mix aus sehr vielen Spielelementen zu etwas sehr Besonderem zusammenfügt.

Nicht alle diese Teile sind oberste Qualitätsstufe, manches Spiel, das sich auf eins oder wenige dieser Bauteile spezialisiert, wird die eine oder die andere jeweilige Besonderheit eventuell besser hinbekommen oder hübscher dabei aussehen oder bessere Performance bieten.

Eventuell ist No Man Sky’s das bessere Planetenerkundungsspiel, eventuell sind Elite Dangerous und Star Citizen die besseren Weltraum-Flug-Simulatoren, eventuell ist Baldur’s Gate das bessere Rollenspiel. Aber trotz aller Mängel in den Einzelteilen ist die Mischung dieser Spiel-Genre-Mixtur so einzigartig und etwas Besonderes, dass es mich enorm gefesselt hat.

Starfield ist wohl einzigartig in dieser Vielfalt und was diesen Mix an verschiedenen Features anbelangt. Weltraum, Raumschiffe, Erkundung, Rollenspiel, umfangreiche Story und viele weitere Elemente ergeben ein Ganzes, das viel mehr ist als nur die Summe seiner Teile.

Und auch beim New Game Plus hat man sich noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen, was ich aber hier nicht spoilern möchte. Aber kurz gesagt, es gibt einen besonderen Story-Anreiz, das Spiel mehrfach durchzuspielen.

Nur hat Bethesda wohl auch bei der Entwicklung verschiedene Prioritäten auf die einzelnen Bauteile gelegt, aus denen das Spiel besteht. Und so sind manche absolute Oberklasse, wie der Raumschiff-Designer, manche Quests, das Grundprinzip der prozeduralen Planeten-Generierung oder manche Teile der Grafik.

Andere sind eher mittelmäßig, wie die geringe Auswahl an verschiedenen Designs von Zufalls-Orten oder die eher schwachen Gegner-Varianten. Und letztendlich sind einige auch noch richtig schlecht oder einfach vernachlässigt, wie der Basenbau, die Zufalls-NPCs, die Tempel-Sequenzen oder auch die Performance an sich.

Und so kann ich manche Bewertung von Starfield nicht nachvollziehen. Es ist ein echter Kracher, das stimmt schon. Aber es hat doch noch so viele Ecken und Kanten, so viele Merkwürdigkeiten und Unterlassungssünden, dass ich eine 10/10 Bewertung ziemlich lächerlich finde.

Aber nebenbei bemerkt, ich fand auch, dass Baldur’s Gate 3 höchstens eine mittlere 80er-Bewertung verdient gehabt hätte, auch wenn ich mit dieser Aussage vermutlich viele böse Stimmen auf mich ziehe. Ich habe es 40 Stunden gespielt, viele Bugs gesehen und einige langweilige Stellen erlebt, und dann die Lust verloren.

Starfield ist für Bethesda Fans ein maximales Highlight, einfach schon aus dem Grund, dass Bethesda halt nur alle 4-6 Jahre ein Spiel herausbringt. Und als Fan dieser sehr besonderen Art von Games ist jedes für sich ein Hit. Aber sie haben auch allesamt immer schon starke Schwächen gehabt, und damit sind sie nicht für jeden Spielertyp geeignet, besonders nicht zum Release-Zeitpunkt.

Und manche BGS-Games hatten auch besonders viele Schwachpunkte, die erst nach einigen DLCs und Updates, sowie mit einigen hundert Mods aus der Community zu ihrer wahren Größe gefunden haben. Und nach ein paar Jahren haben sich dann auch die Ausreißer nach unten, wozu in meinen Augen auch Skyrim gehört, hinterher noch stark gemausert und wurden zu echten Perlen der Spielgeschichte.

Über Fallout 76 möchte ich jetzt gar nicht erst anfangen zu reden, das ist aber auch kein „normales“ BGS Game. Denn dort steht ein ganz anderes Team dahinter, und es kann durch den Online-Teil auch nur sehr eingeschränkt durch Mods verbessert werden.

Bleibt mir nur zu sagen, ich habe enorm viel Spaß gehabt in Starfield. Ich bin aber auch ein sogenannter „Fan“ von der Art, wie BGS Spiele baut. Daher bin ich mitten in der Zielgruppe. Ob Du da ebenfalls reingehörst, ist dann eine Frage, die Du Dir nur selbst beantworten kannst, denn das könnte die Wertung um mindestens 10 % nach oben oder unten verschieben.

Aber trotzdem habe ich gleichzeitig auch so manches Mal enorm geflucht und geschimpft, beim Anschauen einiger Dinge, die man wirklich mit relativ wenig Aufwand hätte besser machen können. Ich erinnere hier nochmal an die zwei gleich aussehenden Mädchen, oder an die viel zu geringe Abwechslung bei den Stationen auf den prozedural generierten Planeten oder bei den Tempel-Abschnitten.

Daher kann ich Starfield, bei aller Liebe zum Genre, zum Grundkonzept, zur „Serie“, keine Höchstwertung geben. Soweit man Starfield denn als verwandt mit Elder Scrolls und Fallout sehen möchte, und ich sehe da schon ein Firmenkonzept, das alle BGS Spiele teilen.

Aber zu viel ist einfach vernachlässigt worden, zu viel wurde halbherzig eingebaut und zu viele wichtige Dinge wurden nicht optimiert. Und das kratzt am Gesamteindruck, der ansonsten hervorragend ist. In mancher Hinsicht ist Starfield im Vergleich zu Skyrim und Fallout 4 leider ein erheblicher Rückschritt, auch wenn es in manchen anderen Bereichen dann wieder einen großen Schritt vorwärts darstellt.

Starfield ist darum trotzdem immer noch ein ziemlich gutes Spiel, in der Form, wie es jetzt auf dem Markt verfügbar ist. Aber es fühlt sich zum jetzigen Zeitpunkt einfach noch nicht fertig an. Es hat mich sehr begeistert, aber manchmal auch sehr enttäuscht.

Und jetzt, wo es sozusagen in der freien Wildbahn ist, kann es mit DLCs und vielen Mods zu einem hervorragenden und phänomenalen Spiel werden, aber das wird noch 1-2 Jahre dauern. Bis dahin ist es ziemlich gut, aber ganz bestimmt nicht perfekt.

Starfield Review – Wertung

Es ist nicht leicht, Starfield mit einer Endnote in einer einzigen Zahl zusammenzufassen. So weit auseinander gehen die Emotionen und die Erlebnisse, von staunend offenstehendem Mund bis Wut und fast Weinen über die weggelassenen oder vernachlässigten Dinge, ging es bei mir. Daher gebe ich 90 % als Grundwertung. Ich ziehe aber dann für schlechte Hardware-Optimierung 5 % ab, und weitere 5 % muss ich für die vielen unfertigen und in der Qualität ungleichmäßig gestalteten Spielelemente abziehen.

Damit komme ich zu einer Endbewertung von 80 % für Starfield in seinem jetzigen Zustand. Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass im Laufe der nächsten 12-18 Monate durch Patches, DLCs und Mods das Spiel diese 10 % Abzug wieder wettmachen wird.

Natürlich ist das eine subjektive Meinung von mir. Und ich halte es eventuell sogar für möglich, dass es, je nach Vorlieben, die man als Spieler hat, für manche auch jetzt schon das perfekte Spiel sein kann. Aber andere könnte das kalte Grausen erfassen und sie empfinden Starfield als etwas, wo sie gar keine Lust drauf haben.

Starfield Wertung mit Zahlen - 80 Prozent
Starfield Wertung mit Zahlen – 80 Prozent

Starfield

Zap von ZapZockt.de

Starfield Review - Grandioses Space-RPG mit spitzen Ecken & harten Kanten im Test [PC Deutsch]_q
Mit Starfield haben wir ein grandioses Space-RPG mit spitzen Ecken & harten Kanten im Test

Mein Starfield PC Review nach mehr als 200 Stunden Spielzeit, mit Gameplay von meinen Reisen durchs Weltall RPG (Deutsch/German). Ich erzähle von meinen Erfahrungen und Erlebnissen im Bethesda Weltraum Rollenspiel. Mein Reisebericht nach hunderten Planeten und Quests, mit erstaunlichen Hochs und erschreckenden Tiefs. Raumschiff Kämpfe, Planeten Erkundung in der Open World und Nasa Geschichte gemischt zu einem besonderen Spiel, das aber auch viele Probleme in sich birgt.
Zustand des Spiels
Grafik
Sound
Deutsche Synchro
Optimierung
Feature Vielfalt
Umfang
Gesamteindruck

Wertung

Es ist nicht leicht, Starfield mit einer Endnote in einer einzigen Zahl zusammenzufassen. So weit auseinander gehen die Emotionen und die Erlebnisse, von staunend offenstehendem Mund bis Wut und fast Weinen über die weggelassenen oder vernachlässigten Dinge, ging es bei mir. Daher gebe ich 90 % als Grundwertung. Ich ziehe aber dann für schlechte Hardware-Optimierung 5 % ab, und weitere 5 % muss ich für die vielen unfertigen und in der Qualität ungleichmäßig gestalteten Spielelemente abziehen.

Damit komme ich zu einer Endbewertung von 80 % für Starfield in seinem jetzigen Zustand. Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass im Laufe der nächsten 12-18 Monate durch Patches, DLCs und Mods das Spiel diese 10 % Abzug wieder wettmachen wird.

Natürlich ist das eine subjektive Meinung von mir. Und ich halte es eventuell sogar für möglich, dass es, je nach Vorlieben, die man als Spieler hat, für manche auch jetzt schon das perfekte Spiel sein kann. Aber andere könnte das kalte Grausen erfassen und sie empfinden Starfield als etwas, wo sie gar keine Lust drauf haben.

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Outro

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Bethesda Website

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Über Zap "Dirk", Autor von ZapZockt.de

Dirk "Zap" von ZapZockt.de,
40+ Gamer, zockt seit 1980 vor allem Strategie-Titel, MMOs und Rollenspiele. Schreibt Game Reviews, Gaming News und auch mal über Technik, Hardware und YouTube. Ansonsten Dosenöffner für die Katzenkönigin Tessa, Einzelhändler, PC-Freak, "Der, der Dir den Druckertreiber installiert"

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