Die Wirtschaftssimulation Seaorama im Test – weltweiter Handel und Transport mit Schiffen
Seaorama – World of Shipping ist eine, leider recht einfach gestrickte, Wirtschaftssimulation der alten Schule. Es erinnert ein wenig an Ports of Call aus den späten 80ern, das war vor langer Zeit, Ende der 80er, ein großer Hit auf dem Amiga und wurde danach mehrfach neu aufgelegt. Allerdings hatte Ports of Call damals eigentlich schon mehr Features und hübschere Grafik, und das macht Seaorama zu einem Spiel, wo viele Wünsche offen bleiben.
English Version:
Worum geht es in SeaOrama und wie spielt es sich?
Wir kaufen uns einen Stückgut-Frachter oder einen Tanker, und erledigen damit Transport-Aufträge weltweit. 17 Schiffstypen werden geboten und wir können 90 Häfen ansteuern und dort dutzende Waren handeln. Wenn wir das einigermaßen gut hinbekommen, verdienen wir damit Geld und können mehr Schiffe kaufen, mehr Handeln, und ein größeres Transport-Imperium aufbauen.
Theoretisch klingt das vielleicht gar nicht sooo furchtbar langweilig. In der Werbung zum Spiel gab es auch hübsche 3D Animationen von Schiffen, die in den Sonnenuntergang fahren und Kamerafahrten, die irgendwie Action suggerierten. Aber dummerweise gibt es diese 3D-Ansichten im Spiel überhaupt nicht und dazu ist das Ganze hier auch insgesamt sehr wenig spannend umgesetzt worden.
SeaOrama – Gameplay Pictures – Ingame Screenshots
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Ein Gewerbe im feuchten Element, aber knochentrocken präsentiert
Auf den Reisen sehen wir unsere Schiffe nur als kleine Dreiecke, die auf Linien entlang fahren. Fast das ganze Spiel besteht daraus, dass wir in einem Hafen einen oder ein paar Aufträge aus einer Tabelle aussuchen und dann auf der Weltkarte den Dreiecken zuschauen, wie sie sich langsam bewegen.
Aber selbst auf der höchsten Tempo-Stufe sitzt man oft minutenlang da und es passiert eigentlich gar nichts. Das ist wenig spektakulär oder spannend. Und die wichtigste Aktion, die wir im Spiel andauernd ausführen, lautet Warten, und gelangweilt sein.
Es gibt Wettereinflüsse und es können auch mal kleine Zufallsereignisse stattfinden, wie Maschinenprobleme oder sogar Piratenüberfälle. Aber hier ist die Auswahl des Zufallsgenerators auch recht knapp gehalten und daher passieren uns die gleichen 4-5 Sachen andauern immer wieder, das ist auch absolut nicht unterhaltsam. Und so besteht das ganze Gameplay aus Tabellen und einer Weltkarte, wo man Dreiecken beim Bewegen zuschaut.
Es gibt auch noch eine Personalverwaltung, aber eigentlich sind alle Angestellten entweder Qualität 1 oder 2, und mit viel Glück wird irgendwann mal nach langer Zeit jemand Qualität 3, aber das war es dann auch schon. Das ist spannend wie die Bedienungsanleitung eines Dosenöffners. Persönlichkeiten, Ausbildung oder irgendwelche Besonderheiten sucht man hier vergebens.
Nicht nur wenig Inhalt, sondern auch noch mäßig gut gemacht
Leider ist neben dem Mangel an Features und Dingen, die man tatsächlich machen kann, auch das Balancing manchmal etwa merkwürdig. Im Endeffekt sollte man, wenn man Gewinn machen will, also einfach alle Fahrten durch Kanäle meiden und wenn dann ein Zufallsereignis passiert, ist die Tour trotzdem oft eher eine Nullrunde.
Für 19,99 € bietet SeaOrama enttäuschenderweise überhaupt keinen Spielspaß und viel zu wenig Features. Wenn man ehrlich ist, müsste man eher sagen, dass es ein total langweiliges und einfallsloses Spiel ist und man könnte vermutlich spannendere Excel-Tabellen bauen. Tut mir leid für den Entwickler, dass ich das so schreiben musste, aber ein Spiel sollte Abwechslung, Herausforderungen, verschiedene Spielmöglichkeiten und Spaß bieten, und in SeaOrama findet man bedauerlicherweise nichts davon.
SeaOrama – World of Shipping – Meinung, Fazit und Wertung
Mit 19,99 Euro ist das Spiel nicht sehr teuer, aber für die gebotene, beziehungsweise nicht gebotene Spieltiefe, ist das leider immer noch viel zu viel. Selbst für 5 Euro, hätte ich mich geärgert, wenn ich das Spiel gekauft hätte. Damit muss ich SeaOrama bedauerlicherweise eine Bewertung von 35 % Prozent geben. Immerhin, es funktioniert, aber mehr macht es auch nicht. Und vor allem und am wichtigsten, es macht keinen Spaß.
SeaOrama – World of Shipping
Wertung
Mit 19,99 Euro ist das Spiel nicht sehr teuer, aber für die gebotene, beziehungsweise nicht gebotene Spieltiefe, ist das leider immer noch viel zu viel. Selbst für 5 Euro, hätte ich mich geärgert, wenn ich das Spiel gekauft hätte. Damit muss ich SeaOrama bedauerlicherweise eine Bewertung von 35 % Prozent geben. Immerhin, es funktioniert, aber mehr macht es auch nicht. Und vor allem und am wichtigsten, es macht keinen Spaß.